182 neue Stellplätze im Bonner Norden Parkplatz an der Josesfshöhe vor der Fertigstellung

Bonn · Früher Schlamm und Pfützen, jetzt eine glatte Asphaltdecke: Die Stadt hat die Sanierung des Parkplatzes an der Josefshöhe abgeschlossen. Auch die Gefahr, dass das Gelände absinkt, das auf einer ehemaligen Mülldeponie liegt, soll gebannt sein.

 Alles neu und vor allem glatt: der Parkplatz an der Josefshöhe.

Alles neu und vor allem glatt: der Parkplatz an der Josefshöhe.

Foto: Benjamin Westhoff

Wo einst Pfützen und Matsch das Bild dominierten, liegt nun eine glatte Asphaltdecke. Im September hatte die Stadt begonnen, den Parkplatz an der Josefshöhe zu sanieren. Nun sind die Arbeiten augenscheinlich fast abgeschlossen. Neben neuem Asphalt hat die Fläche in der Nähe der Sportanlage auch einige Laternen bekommen.

Der Parkplatz war nie fertiggestellt worden und überwiegend mit einer Schotterschicht befestigt. Zudem funktionierte die Entwässerung nicht vernünftig. Davon berichtet auch eine Anwohnerin: „Der Platz war uneben, sodass sich ständig Pfützen gebildet haben. Die Stadt hat die Fläche nie eben bekommen – trotz mehrerer Versuche.“ Leute hätten den Platz genutzt, um Autos zu entsorgen. LKW-Fahrer hätten dort geparkt, um Pause zu machen oder Reparaturen an ihren Fahrzeugen vorzunehmen. Teilweise sei der Platz auch genutzt worden, um Waren abzuladen oder Baugeräte zu parken.

Ein ähnliches Bild zeichnet die Beschlussvorlage zur Sanierung von 2019. „Die derzeitig ungeregelte Parksituation auch durch fremde Lastwagen und Transporter führt nicht nur zu ständiger Beschädigung der Oberfläche, sondern sorgt auch für ein unschönes Erscheinungsbild und eine belastende Situation für den Stadtteil am Eingang zum Sportpark an der Josefshöhe. Nicht selten werden hier Baumaterial und Maschinen zwischengelagert, Müll illegal abgelagert (…)“, heißt es darin.

Linke und Bürger Bund Bonn monierten hohe Kosten

Damals beschloss der Hauptausschuss die Sanierung mit Mehrheit gegen die Stimmen von Linke und Bürger Bund. Die Kosten für den Parkplatz waren sowohl den Linken als auch dem Bürger Bund zu hoch. Deshalb hatten sie im Sportausschuss unabhängig voneinander Anträge eingebracht, von dieser Sanierung Abstand zu nehmen. Der BBB hatte stattdessen vorgeschlagen, das Geld für den dringenden Neubau beziehungsweise die Ertüchtigung der Umkleiden und Duschen für Vereine in Buschdorf und Bad Godesberg zu verwenden. Beide Anträge fanden allerdings keine Mehrheit.

Zunächst waren rund 900.000 Euro für die Sanierung des Parkplatzes und der Beleuchtung veranschlagt gewesen. Später waren die Kosten mit 1,1 Millionen Euro kalkuliert worden, nachdem ein Gutachter den Platz noch mal in Augenschein genommen hatte. Viel Geld, findet auch die Anwohnerin. „Wie schick muss so ein Parkplatz sein?“, fragt sie. „In Zeiten des Klimawandels ist sowas doch nicht vordringlich.“ Es gelte an die folgenden Generationen zu denken.

Sie macht sich auch Sorgen, dass es ähnlich laufen könnte wie bei dem alten Parkplatz und immer wieder Teile absinken. Denn unter dem ganzen Areal befindet sich eine ehemalige Mülldeponie, in der von 1947 bis 1966 Haus- und Sperrmüll, Bauschutt und Erdaushub abgeladen wurden. 40.000 Quadratmeter umfasst das Gelände – auf dem sich unter anderem auch drei Sportplätze und eine Turnhalle befinden. Wegen des instabilen Untergrunds steht die Halle auf Pfählen.

Stabilisierung soll Absinken des Parkplatzes verhindern

Dass so ein Absinken möglich ist, darauf weist auch die Beschlussvorlage hin. Zu Baubeginn teilte die Stadt allerdings mit: „Der Unterbau des Parkplatzes wird zunächst aufwendig stabilisiert, um drohende Absackungen im Deponiebereich zu verhindern. Die Fahrbahn und die 182 Parkplätze werden mit sickerfähigem Asphalt ausgebaut und mit einer neuen umweltschonenden Entwässerung ausgestattet.“ Außerdem soll der Platz künftig nur noch von Pkw genutzt werden dürfen. Lastwagen, Transporter oder Baumaschinen abzustellen, wird verboten.

Welche Arbeiten noch ausstehen, ab wann der Parkplatz genutzt werden kann und ob es bei den Kosten geblieben ist, war von der Stadt aufgrund der Betriebsferien nicht zu erfahren.

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