Robert-Koch-Straße auf dem Venusberg Pendler verärgert über Baustelle

VENUSBERG · Eine Baustelle auf der Robert-Koch-Straße in Höhe des Marienhospitals sorgt derzeit bei vielen Anwohnern und Beschäftigten, die täglich zum Venusberg pendeln, für Ärger. Johannes Schott, Stadtverordneter des Bürger Bunds Bonn (BBB), hat sich deswegen an die Stadt Bonn gewandt und sie gebeten darauf hinzuwirken, dass die Bauarbeiten schneller vonstatten gehen.

 Langer Stau vor der Baustelle Robert-Koch-Straße: Diese Autofahrer haben es fast geschafft.

Langer Stau vor der Baustelle Robert-Koch-Straße: Diese Autofahrer haben es fast geschafft.

Foto: Roland Kohls

"Die Situation ist teilweise wirklich untragbar. Morgens staut es sich bis zum Fuß des Venusbergs, abends geht der Rückstau bis ganz nach oben", meint Schott. Wenn an einem so neuralgischen Punkt gebaut würde, hätte das auch entsprechende Auswirkungen. "Die Robert-Koch-Straße ist Hauptzufahrtstraße und Rettungsweg zum Universitätsklinikum mit mehr als 5000 Mitarbeitern und über 1200 Planbetten, zudem wohnen auf dem Venusberg mehr als 2000 Bürger", sagt Schott.

Er habe Verständnis für die Baumaßnahme, es sei jedoch wichtig, dass diese so schnell wie möglich über die Bühne ginge. Und den Eindruck hat Schott nicht unbedingt immer. Er sieht ein weiteres Problem: "Rettungswagen haben ein Problem, die Stelle zu passieren, das habe ich selbst schon erlebt."

Zumindest Letzteres kann Susanne Minten, Verwaltungsdirektorin des Marienhospitals, nicht bestätigen. "Richtig aber ist, dass dieser Rückstau unverhältnismäßig ist." Für das Universitätsklinikum erklärt Sprecherin Magdalena Nitz, dass die Rettungssanitäter sehr wohl schon auf dieses Problem reagiert haben: "Die fahren jetzt zum Teil den Umweg über Ippendorf und machen vom Wege- und Sonderrecht Gebrauch."

Sprich, die Fahrer schalten Blaulicht und Martinshorn an, um die Stelle passieren zu können. "Außerdem wird berichtet, dass Mitarbeiter wegen des Staus teilweise eine bis anderthalb Stunde früher losfahren müssen, um pünktlich zur Arbeit zu kommen", sagte Nitz dem GA. Bauherr ist der Wahnbachtalsperrenverband. Dessen Geschäftsführer Norbert Eckschlag bittet um Verständnis für die Baumaßnahme.

Repariert werde eine Trinkwasserversorgungsleitung. "Das ist eine unglückliche Stelle, aber wir haben deswegen auch zwei Jahre über die Baumaßnahme nachgedacht", sagt Eckschlag. Die Leitung müsse jetzt im Winter repariert werden. Es handele sich um die südliche von drei Hauptversorgungsleitungen nach Bonn. "Das ist eine für uns sehr wichtige Leitung, die wir nicht im Sommer reparieren können."

Nur im Winter sei es möglich, die Trinkwasserversorgung über die nördliche Versorgungsleitung zu gewährleisten. Argumente, die man laut Tiefbauamtsleiter Peter Esch bei der Stadt Bonn gut nachvollziehen konnte, "auch wenn die Baumaßnahme so leider in die verkehrsreichste Zeit des Jahres fällt". Das Tiefbauamt sei permanent mit dem Wahnbachtalsperrenverband im Kontakt, um die Arbeiten so reibungslos wie möglich zu erledigen.

"Aber es ist illusorisch davon auszugehen, dass das an der Stelle ohne Probleme über die Bühne geht", sagt Esch. Das Tiefbauamt sei aktuell jeden Tag vor Ort, um die Ampelschaltung so gut wie möglich einzustellen. "Wenn es Stellschrauben gibt, an denen wir drehen können, um die Situation zu verbessern, dann machen wir das." Eckschlag kündigte an, dass er erneut mit den Mitarbeitern reden und darauf hinweisen werde, dass die Baustelle so schnell wie möglich abgebaut werden kann. Nach der derzeitigen Planung soll sie bis Mitte April bestehen.

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