WiBoLT Peter Flock kommt beim Nonstop-Trail-Ultralauf als erster in Bonn an

BONN · Jeder Läufer, der um Rathaus-Ecke auf den Marktplatz bog, wurde als Held gefeiert. Bei den Läufern handelte es sich nicht um Freizeitsportler, sondern um Absolventen des längsten Nonstop-Trail-Ultralaufs Deutschlands, dem WiBoLT. 320 Kilometer hatten sie seit Mittwoch vom Startort Wiesbaden bis zum Zielort auf dem Bonner Markt zurückgelegt.

 Geschafft: (von links) Achim Knacksterdt, Sieger Peter Flock und Max Lahann.

Geschafft: (von links) Achim Knacksterdt, Sieger Peter Flock und Max Lahann.

Foto: Müller

Doch nicht nur die Streckenlänge brachte die Läufer an ihr Äußerstes: Die Strecke verlief über die schmalen Wanderwege des Rheinsteigs. Ein Berg reihte sich an den anderen, insgesamt 11.700 Höhenmeter waren zu überwinden und zum Schluss das Siebengebirge als letzte Etappe. "Für manche ist gar nicht das Hinauflaufen das Schwierigste, sondern der Weg nach unten", erklärte Organisator Michael Eßer. "Da muss man aufpassen, dass man die richtige Geschwindigkeit hält."

Von 58 gestarteten Läufern waren am Samstagnachmittag noch ungefähr 25 im Rennen. "Das sind mehr als ich erwartet habe", sagte Eßer, der selbst erprobter Langstreckenläufer ist. Mit zwei Freunden nahm er am "Kleinen Kobold" teil, einem Lauf von Koblenz nach Bonn über einen Teil des Rheinsteigs.

Nach 68 Stunden und 41 Minuten traf Peter Flock als Erster am Marktplatz ein. Er hatte im Voraus Hotels an der Strecke gebucht, seine Ausruhphasen geplant und war dann mit vier bis fünf Stunden Schlaf die nächste Etappe iun Angriff genommen. Ein harter Lauf sei es gewesen, mit erschwerten Bedingungen, sagte er im Ziel.

Ein großes Unwetter und Dauerregen machten den Läufern das Vorwärtskommen schwer. "Manchmal versperrten liegende Bäume den Weg. Die waren umgestürzt, weil der Boden vom Dauerregen derart weich war, dass die Wurzeln nicht mehr griffen", berichtete Eßer. Ein weiterer Läufer berichtete von einem Erlebnis, das ihn, kurz vor der Aufgabe, neu motiviert hatte: "Kurz vor Bonn begegnete ich einem Freizeitläufer, der erkannte, dass ich beim WiBoLT mitmache. Er fiel vor mir auf die Knie und sagte, er wolle auch mal soweit kommen und zeigte mir unverhohlen seine Bewunderung."

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