Betreuerin will Kontaktverbot 100-jähriger Bonner soll seine Nachbarn nicht mehr sehen können

Bonn · Nach einem GA-Bericht soll ein 100-jähriger Bonner, der gegen seinen erklärten Willen in einem Heim lebt, seine früheren Nachbarn nicht mehr sehen. Das möchte zumindest seine Betreuerin bewirken.

 Eine Betreuerin, die einem 100-Jährigen in einem Bonner Pflegeheim zur Seite gestellt wurde, droht seinen alten Nachbarn mit einem Kontaktverbot.

Eine Betreuerin, die einem 100-Jährigen in einem Bonner Pflegeheim zur Seite gestellt wurde, droht seinen alten Nachbarn mit einem Kontaktverbot.

Foto: Martin Wein

Im Fall des 100-jährigen Bonners, der gegen seinen erklärten Wunsch in einem Pflegeheim in kirchlicher Trägerschaft untergebracht ist, hat nach dem GA-Bericht in der Freitagausgabe die vom Amtsgericht bestellte Berufsbetreuerin reagiert. „Zum Schutz des Betreuten“ sehe sie sich „nun gezwungen“, ein Kontaktverbot gegen einen der ehemaligen Nachbarn auszusprechen, die sich seit längerem in Nachbarschaftshilfe um den 100-Jährigen kümmern. „Was unter ,Wohl des Betreuten‘ zu verstehen ist, das obliegt nicht Ihrer Meinung und Beurteilung“, schreibt sie dazu in einem Brief an die Nachbarn, der der Redaktion vorliegt. Selbstverständlich könne der Betreute aber jederzeit Kontakt zu dem Nachbarn aufnehmen.