Nachhallanlage im WCCB „Planung gleicht einem Desaster“

Bonn · Politiker und Lobbyisten haben einen Tag nach Bekanntwerden der Nachricht, dass jetzt doch auf den Einbau einer elektronischen Nachhallanlage im neuen Kongresssaal des WCCB verzichtet werden soll, herbe Kritik an der Stadt Bonn geäußert.

Der Verein „Bürger für Beethoven“ zeigte sich am Mittwoch nicht überrascht von der Nachricht. Er habe die vom Rat beschlossene „Konzerttauglichkeit“ des WCCB ohnehin immer sehr skeptisch gesehen, sagte Vorsitzender Stephan Eisel gestern.

Der Kongressaal dient dem Beethovenorchester für die Dauer der ab Herbst beginnenden Sanierung der Beethovenhalle sowie dem Beethovenfest als Interimsspielstätte. Eine Nachhallanlage war bisher stets als unabdingbar betrachtet worden. Aus Kosten- und aus Zeitgründen will die Stadt, wie berichtet, jetzt darauf verzichten.

„Wenn schon bei einem provisorischen Konzertsaal im WCCB Zeitpläne und Kostenrechungen so aus den Fugen geraten, bekommt man eine Ahnung, was uns bei der aufwendigen Sanierung der Beethovenhalle blüht“, sagte Eisel. Deshalb plädierten die „Bürger für Beethoven“ für einen möglichst kostensparenderen Umgang mit der Beethovenhalle.

Ins gleiche Horn stößt der Bürger Bund (BBB). „Die Planung zur Konzertertüchtigung des Großen Saals WCCB gleicht einem Desaster“, sagte BBB-Ratsherr Johannes Schott. Kritik am Verfahren übte auch SPD-Fraktionschefin Bärbel Richter. Ihre Fraktion sei stets gegen den Einbau einer Nachhallanlage gewesen. „Das erschien uns für die temporäre Nutzung des Saal durch das Orchester immer schon zu teuer.“

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