Neues Angebot in Bonn Plattform #bonnisst.Club soll lokale Lebensmittelbranche vernetzen

Bonn · Studenten und „Stadtlabor“ bringen mit #bonnisst Erzeuger, Verkäufer und Kunden zusammen. Ab April soll mit dem #bonnisst.Club eine Internetseite gestartet werden, die die lokalen Anbieter zusammenbringen und Bonnern die Teilhaben an ökologischen Projekten erleichtern soll.

„Ich kaufe und esse am liebsten regional“, sagt Zoe Heuschkel, die als Gastgeberin von „Marktschwärmer“ aktiv ist. Bei den Marktschwärmern kann man regionale Erzeugnisse bestellen und direkt abholen. Heuschkel ist eine der etwa 60 Bonner Unternehmer, Start-ups und interessierten Besucher, die bei der vierten Ausgabe von #bonnisst am Dienstag im Basecamp zusammengekommen sind. „Ich finde Saisonalität und nachhaltige Produktion wichtig und denke auch, dass man keine Gütesiegel braucht, wenn man die Erzeuger seiner Produkte kennt“, sagt sie weiter. Wenn im April der #bonnisst.Club mit einem „Clubhaus“ in der Innenstadt und eigener Webseite an den Start geht, möchte Heuschkel mit ihrem Angebot genauso vertreten sein, wie die meisten der zum abendlichen „Supper-Club“ zusammengekommenen Interessenten.

„Der #bonnisst.Club wird ein Angebot an die Bonner Foodszene sein, sich zu verbünden“, erklärt Stadtlabor-Gründerin Johanna Schäfer. Hier sollen sich unterschiedliche Akteure der Lebensmittelbranche, vom Erzeuger über Dienstleister bis hin zu digitalen Vertrieblern, begegnen, um sich zu vernetzen und Kooperationen zu schließen. Auch die Bonner Konsumenten sollen eine Stimme erhalten. „Jeder hat die Chance, sich mit eigenen Ideen einzubringen und an kollaborativen Projekten mitzuwirken“, beschreibt Schäfer die Idee, die aus der Zusammenarbeit mit Studenten des Instituts für Sozialinnovation (ISI) der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg entstanden ist.

Im Rahmen einer von Schäfer betreuten Praxisaufgabe sollten die Studenten ein neues „Stadtlabor“ mit einem Schwerpunktthema entwickeln. Am Ende des vergangenen Sommersemesters stand das Thema „Lebensmittel und Ernährung“ fest, zu dessen Diskussion man etwa 70 Interessenvertreter, direkt oder indirekt mit dem Thema verbundene Interessenten, unter #bonnisst in das Digital Hub am Bonner Bogen einlud. Dort trafen unter anderem die Geschäftsführer des benachbarten Kameha-Hotels und der Regionalwert AG Rheinland aufeinander. Kurz darauf gab es bereits ein zweites Zusammentreffen mit Unternehmern und Start-Ups aus dem Lebensmittelbereich. „Wir sind ein Projekt ohne Budget, das nur durch gegenseitige Unterstützung funktioniert“, sagt Schäfer.

Die Internetseite will innovative Ideen von zumeist Bonner Erzeugern, Dienstleistern, Vertrieblern und digitalen Akteuren präsentieren, aber auch zum Mitmachen anregen. Zudem können Interessierte über die Webseite Teil vom Bonner „Foodsharing“ werden, das sich gegen die Verschwendung von Lebensmitteln einsetzt und übrig gebliebene Lebensmittel zur kostenlosen Abholung anbietet. Auf der Internetseite wird auch das Stadtlaborprojekt „My Green Tree“ („Mein grüner Baum“) vorgestellt werden – einen „vertikalen Garten“, der sich insbesondere für kleine Gärten und Balkone zur Anpflanzung von Zier- und Nutzpflanzen eignet. Das Projekt steht unter dem Leitgedanken des Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry: „Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen.“

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