Wingenfeld sieht Baugenehmigung in "greifbarer Nähe" Plötzlich ist Südüberbauung doch wieder möglich

BONN · Das Thema Abriss und Neubau der Südüberbauung vor dem Bonner Hauptbahnhof hat gestern im Stadthaus für weitere Verwirrung gesorgt.

So wollte die Planungsverwaltung plötzlich nichts mehr davon wissen, dass sie die Verhandlungen des Investors mit den Eigentümern als "gescheitert" ansieht.

Das geht jedenfalls aus einem Schreiben von Stadtbaurat Werner Wingenfeld an den Planungsausschussvorsitzenden Rolf Beu (Grüne) hervor, der sich wie auch einige andere Ratspolitiker gestern über diese Einschätzung der Verwaltung sehr verärgert gezeigt hatte (der GA berichtete).

Zumal nach dem Ausstieg des bisherigen potenziellen Investors Roger Sevenheck sich nunmehr der niederländische Investor Albert Ten Brinke um eine Lösung für das bereits seit Jahrzehnten diskutierte Problem mit der ungeliebten Südüberbauung bemüht. "Seien Sie versichert, dass ich mindestens so überrascht war, das heute zu lesen, wie Sie", schreibt Wingenfeld nach der Lektüre des GA-Berichts von Montag, in dem die Stadt unter anderem mit der Schlussfolgerung zitiert wird, dass sie die den Verkauf der Teileigentumseinheiten als gescheitert ansehe. Wingenfeld weiter an Beu: "Für eine abschließende Einschätzung ist es m. E. noch etwas zu früh."

Dabei hat der GA lediglich aus einer Mitteilungsvorlage der Verwaltung für den Planungsausschuss am 21. Januar zitiert. Wörtlich heißt es darin: "Eine belastbare Ansprache eines eventuellen Nachfolgers oder neuen Interessenten am Erwerb der Einheiten in der Südüberbauung liegt der mit dem Verkauf der städtischen Flächen betrauten Liegenschaftsverwaltung nicht vor. Es ist daher zunächst davon auszugehen, dass der Verkauf der Teileigentumseinheiten gescheitert ist."

Doch plötzlich ist alles anders: "Seit Veröffentlichung der Vorlage haben sich die Zeichen verdichtet, dass wieder eine realistische Chance für den Neubau der Südüberbauung besteht", teilte Wingenfeld gestern mit. Eine Rückfrage bei Ten Brinke habe ergeben, dass man erwarte, noch diesen Januar mit einem Ankermieter einen Mietvertrag abzuschließen, der die Basis für entsprechende Angebote an die übrigen Miteigentümer zum Erwerb ihrer Teileigentumsanteile bilden werde. Er sehe die Erteilung einer Baugenehmigung für das Vorhaben deshalb nunmehr in "greifbarer Nähe".

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