Baderegeln in Bonn Politik bleibt beim Sichtschutz für Muslima im Wasserland

Bonn · Ein Antrag des Bürger Bundes, keinen Vorhang zum Sichtschutz in das geplante Wasserland-Bad einzubauen, ist im Rat gescheitert. Ein anderer Antrag zu dem Großprojekt wurde hingegen angenommen.

Erneut befasste sich der Rat am Dienstag mit den Plänen für das Wasserland-Schwimmbad in Dottendorf. Zum einen ging es um die Änderung des Flächennutzungsplanes für das Grundstück, zum anderen hatte der Bürger Bund Bonn (BBB) einen Antrag gestellt, dass bei der Planung des Bads auf jegliche Sichtschutzvorrichtung verzichtet und „islamkonformes“ Schwimmen untersagt werden soll.

Während der Rat mit Stimmen der Jamaika-Koalition der Änderung des Flächennutzungsplans seine Zustimmung gab, fiel der BBB-Antrag bei Enthaltung der Allianz für Bonn gegen die Stimmen aller anderen durch. Politiker verschiedener Fraktionen machten deutlich, dass laut Beschlusslage die Badegäste sämtliche Angebote, die bisher in den Bonner Schwimmbädern auf dem Programm stehen, auch im neuen Bad wiederfinden sollen.

„Dazu gehört für mich Frauenschwimmen jeglicher Art, eben auch das Muslima-Schwimmen“, sagte Jürgen Repschläger von der Linksfraktion, die wie SPD, Sozialliberale und BBB den Neubau allerdings grundsätzlich ablehnt. „Wir begrüßen auf jeden Fall, dass es in dem Schwimmbad, das wir nicht wollen, sämtliche bisherigen Angebote geben soll“, sagte Repschläger und hatte damit die Lacher auf seiner Seite.

Die Stadtwerke , die das neue Bad bauen und betreiben sollen, hatten in ihrer Stellungnahme unter anderem erklärt, es erfolge eine technische Vorrüstung zur Anbringung eines Sichtschutzes, der in erster Linie bei Wettkampfveranstaltungen zum Einsatz kommen solle. Die Änderung des Flächennutzungsplanes ist nötig, weil für das Gelände bisher eine Nutzung als Grünfläche mit Sportplatz beziehungsweise für Versorgungsanlagen festgeschrieben ist. Die Verwaltung will nun in dem neuen Plan eine Sonderbaufläche für Freizeit und Erholung ausweisen. Damit wäre der Weg frei, um Baurecht für das neue Schwimmbad zu schaffen.

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