Kein Vorstand Politiker fordern Handeln bei Behinderten-Gemeinschaft

Bonn · Die Behindertengemeinschaft soll schnell die internen Verhältnisse klären, fordern gleich mehrere Politiker. Auch die Zielvereinbarung mit der Stadt soll überprüft werden.

22.06.2013, SPD Bonn, Bundestagswahl, starke Leute vor Ort, hier Peter Kox © Frank Ossenbrink Reinhardtstr. 27 b, 10117 Berlin, Tel.: 0172-400 65 05, mail@politikfoto.de *** Local Caption *** Politik

22.06.2013, SPD Bonn, Bundestagswahl, starke Leute vor Ort, hier Peter Kox © Frank Ossenbrink Reinhardtstr. 27 b, 10117 Berlin, Tel.: 0172-400 65 05, mail@politikfoto.de *** Local Caption *** Politik

Foto: Ossenbrink

Die ungeklärten Verhältnisse innerhalb der Behindertengemeinschaft Bonn haben erste Konsequenzen. Wie am Montag berichtet, hat der Verein derzeit keinen ordentlichen Vorstand und keinen Koordinator für Tiefbau und Verkehr. Letztere Aufgabe wird nun bis auf Weiteres Claus Parlow ehrenamtlich übernehmen. Parlow ist Mitarbeiter im Tiefbauamt, mit Multipler Sklerose selbst auf einen Rollstuhl angewiesen und war 2014 Vorsitzender der Behinderten-Gemeinschaft.

Auch in den Fraktionen des Stadtrats werden die Entwicklungen innerhalb des Vereins mit wachsender Ungeduld betrachtet. Peter Kox als Vorsitzender des Sozialausschusses formuliert klare Forderungen: „Ich habe die Erwartung, dass ein Zuschussempfänger der Stadt Bonn sich satzungsgemäß verhält und auch die demokratischen Spielregeln einhält. Das ist das A und O.“ Dies gelte besonders im Umgang mit Behinderten.

"Innere Organisation müsse besser werden"

„Wir sind uns innerhalb der großen Fraktionen einig, die Behindertengemeinschaft gut zu beobachten, wie sie ihre Aufgaben erfüllt“, sagt Stadtverordneter Georg Goetz (CDU), ebenfalls Mitglied im Sozialausschuss, dem GA. Es brauche belastbare Schritte in eine sichere Zukunft des Vereins. Spätestens bis zum Jahresende müsse dieser liefern.

Die bündnisgrüne Ratsfrau Annette Standop ergänzt, die innere Organisation des Vereins müsse besser werden. Vor allem der Vorstand vertrete ein Inklusions-Verständnis, das nicht auf Höhe der Zeit liege. Dennoch wolle man grundsätzlich am Bonner Unikat festhalten, nachdem der Verein die Pflichtaufgabe für die Stadt übernimmt.

Wie Peter Kox berichtet, solle demnächst auch die Zielvereinbarung der Stadt mit der Behindertengemeinschaft überprüft werden – insbesondere, was die Umsetzung des städtischen Teilhabeplans betrifft. „Ich habe das Gefühl, die Diskussion um fortschreitende Inklusion behinderter Menschen hat an Schwung verloren“, erklärt Kox. Auch in der Ratsarbeit sei das zu spüren. Um in diesem Bereich Fortschritte zu machen, brauche es eine Behindertengemeinschaft, „die willens ist, eine Vorreiterrolle zu übernehmen.“

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