Probleme gibt es in der City und in Tannenbusch Polizei: Bonn hat keine "No-go-Areas"

Bonn · In Bonn gibt es keine Problemviertel, in denen kriminelle Clans die Oberhand haben, teilte die Bonner Polizei am Mittwoch auf GA-Anfrage mit.

Die Bundesstadt war im Zuge einer Stellungnahme des NRW-Innenministers Ralf Jäger (SPD) als Stadt genannt worden, in der die Polizeipräsenz in diesem Jahr vorübergehend verstärkt worden sei. Die Rede war von gewaltbereiten kriminellen Familienclans aus dem Libanon, Polen und Serbien, die an Brennpunkten wie etwa Duisburg-Marxloh die Oberhand hätten.

Polizeigewerkschaften hatten zuvor vor so genannten "No-go-Areas" in Städten im Ruhrgebiet und der Rheinschiene mit hohem Zuwandereranteil gewarnt, in denen kriminelle Gruppen Polizeimaßnahmen durch gezielte Einschüchterung verhindern würden.

Derartige Problemviertel gebe es in Bonn nicht, sagte eine Sprecherin der Bonner Polizei.

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Probleme gibt es in der City und in Tannenbusch

Zwar gebe es auch in Bonn kriminelle Schwerpunktbereiche. In denen würde die Polizei aber Präsenzkonzepte fahren, sprich stärkere Präsenz zeigen. Das sei etwa in Tannenbusch, der Bonner sowie der Bad Godesberger Innenstadt der Fall. Grund dafür seien in Bonn jedoch beispielsweise Deliktfelder wie die Drogenszene, Einbrüche oder Diebstahl.

Diese Konzepte seien auf längere Sicht als Teil der Polizeiarbeit angelegt. Ziel sei es, neben der Kriminalitätsbekämpfung das Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken. Eine Pauschalisierung einzelner Stadtteile wird laut der Bonner Polizei der Realität aber nicht gerecht. Konzepte würden an die jeweilige Lage angepasst.

Das NRW-Innenministerium bestätigte gestern auf Anfrage des General-Anzeigers , dass es in Bonn keine Problemviertel wie in Dortmund, Leverkusen oder Bochum gebe und sprach von einem Missverständnis. Möglicherweise sei die Polizei in Bonn im Zuge ihrer Präsenzkonzepte verstärkt worden. Die Bonner Polizei teilte jedoch mit, das es auch dafür keine Verstärkung von außen gegeben habe.

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