Bad Godesberg Polizei startet Aktionswoche zum Thema Einbruchschutz

BAD GODESBERG · Rüngsdorf, Plittersdorf und Heiderhof sind die Ortsteile im Stadtbezirk, in denen am häufigsten Einbrecher unterwegs sind. Das erfuhren die Bad Godesberger gestern Morgen in der Nähe des Theaterplatzes.

Dort hatte die Polizei zum Auftakt ihrer Aktionswoche mit dem Präventionsmobil Halt gemacht. Auch der General-Anzeiger beteiligte sich mit einer Dialogveranstaltung, die von Redakteur Rüdiger Franz moderiert wurde. Im Gespräch mit den Polizeibeamten Friedhelm Herholz, Dirk Schuster, Günter Volk und Hans-Jürgen Hoppe ging es um Täterprofile und Einbruchszahlen, im Mittelpunkt aber stand die Prävention.

  • Die Entwicklung: Die Einbruchszahlen sind nach wie vor hoch - und steigen seit vier Jahren kontinuierlich an (2009: 1971; 2010: 2108; 2011: 2109 und 2012: 2648). Auch in diesem Jahr zeichnet sich eine leicht steigende Tendenz ab, die unter anderem der dunklen Jahreszeit geschuldet ist.
  • Täter: "Den" Täter gibt es nicht. Die Polizei unterscheidet zwischen überörtlichen und ortsansässigen Tätern. Erstere sind vor allem im Herbst und Winter unterwegs, wenn es früher dunkel wird.
  • Einstiegsmöglichkeiten: Sieben Prozent der Täter steigen durch Licht- und Kellerschächte ein, zwölf Prozent kommen durch die Haustür, 80 Prozent durch Fenster oder Terrassentüren. Bei Mehrfamilienhäusern sind es 53 Prozent, der Rest gelangt durch die Wohnungstüren in die Objekte.
  • Verhaltensweisen: Der beste Einbruchschutz ist eine gute Nachbarschaft. Ist man länger verreist, sollte man den Nachbarn um erhöhte Aufmerksamkeit bitten. Außerdem sollten Haus oder Wohnung stets bewohnt aussehen. Der Briefkasten sollte geleert, das Licht per Zeitschaltuhr gesteuert, Türen und Fenster verschlossen werden. Mülltonnen, Leitern oder Werkzeuge sollten weggesperrt werden, da die Einbrecher sie zu ihren Zwecken nutzen könnten. Bei verdächtigen Wahrnehmungen sollte die 110 gewählt werden. Und: Geld, Schmuck, Münzsammlungen und andere Wertgegenstände sollten nie zu Hause aufbewahrt werden.
  • Technische Sicherung: Sind Türen und Fenster gut gesichert, geben Einbrecher schnell auf. In Neubauten sollten sofort geeignete Sicherungen eingebaut werden, ansonsten kann nachgerüstet werden. Pro Fensterflügel muss man mit Kosten von 300 Euro rechnen, die Nachsicherung einer Tür schlägt mit rund 400 Euro zu Buche. Die Polizei berät, welche Türen und Fenster welcher Firmen geeignet sind - sie sind in einer offiziellen Liste zusammengestellt.
  • Reaktionen: Die Aktion fand in Bad Godesberg regen Zuspruch. "Wir haben unser Haus noch nicht ausreichend gesichert", sagte eine Passantin. Dass die Information in der Fußgängerzone und nicht im Präsidium stattfand, begrüßte eine andere. "Es ist wichtig, dass man zu den Leuten geht und das Thema publik macht."

Weitere Informationen unter ga.de/einbrueche/ und polizei.nrw.de.

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