Vereinigte Bonner Wohnungsbau AG Polizei unterstützt beim besseren Schutz vor Einbrechern

Bonn · Die Vebowag und das Studierendenwerk unterschreiben einen Kooperationsvertrag mit der Bonner Polizei. Bei Neubauvorhaben soll diese für einen besseren Schutz gegen Einbrechern beraten.

Ein gekipptes Fenster im Erdgeschoss, eine unverschlossene Haustür: Es sind oft Kleinigkeiten, die Einbrüche ermöglichen. Die Vereinigte Bonner Wohnungsbau AG (Vebowag) und das Studierendenwerk Bonn (StwB) wollen es Einbrechern zukünftig schwerer machen – dazu haben sie am Montag einen Kooperationsvertrag mit der Bonner Polizei unterzeichnet.

„Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Bonn ist in diesem Jahr zwar um 20 Prozent rückläufig“, sagte der Leiter der Kriminaldirektion Norbert Wagner, „dafür sehen wir in den vergangenen fünf Jahren eine Verschiebung: Früher wurde vor allem in Einfamilienhäuser eingebrochen, mittlerweile sind es aber zunehmend Mehrfamilienhäuser.“ Dort seien die Gelegenheiten leichter, weil viele Mieter nicht bereit oder in der Lage seien, mehr in die Sicherheit ihrer Wohnungen zu investieren. Ein wichtiger Teil der Kooperation sei daher, Vebowag und StwB bei Um- oder Neubauten über einbruchssichere Fenster und Türen zu beraten.

„Es geht aber auch um Verhaltensprävention“, sagte Kriminalhauptkommissarin Cornelia Rösgen. „Wir wollen die Mieter sensibler machen. Oft wird ja schon die vorhandene Sicherheitseinrichtung nicht wirklich genutzt.“ Dazu gehöre nicht nur, alle Fenster korrekt zu schließen und die Türen zu sichern, sondern auch in der Nachbarschaft aufeinander zu achten und unbekannte Personen anzusprechen. „Anders als der Eigentümer eines Einfamilienhauses fühlen sich die Mieter oft nicht für die Wohnhäuser verantwortlich, in denen sie leben“, ergänzte Wagner.

Einbrüche in Wohnheime

Zur Vebowag gehören 6300 Wohnungen in Bonn, das StwB verfügt in Bonn, Sankt Augustin und Rheinbach über insgesamt 3700 Wohnheimplätze. „Wenn dort eingebrochen wird“, sagte StwB-Geschäftsführer Jürgen Huber, „führt das zu Verunsicherung bei den Bewohnern und bei den Eltern.“ Anlass, die Zusammenarbeit mit der Polizei zu stärken, waren Einbruchsversuche in einem Wohnheim in Tannenbusch, das 2016 eröffnet wurde. „Junge Menschen besitzen oft wertvolle Laptops oder andere technische Ausrüstung, die für Einbrecher interessant sein könnte“, so Polizeisprecher Simon Rott.

Außer den Einbrüchen beschäftigt das StwB aber auch ein anderes Problem: „Wir betreiben mehrere Mensen und Cafés, in denen oft Rucksäcke liegen gelassen werden“, weiß Hubers Stellvertreterin Sarah Cziudaj. „Unsere Mitarbeiter sind dann verunsichert. Wie sollen sie damit umgehen? Da erhoffen wir uns Verhaltenshinweise von der Polizei.“ Bisher hätten StwB-Mitarbeiter die verdächtigen Taschen einfach geöffnet und hineingeschaut.

Ob in Wohnungen in den Mehrfamilienhäuser der Vebowag tatsächlich mehr eingebrochen wird als früher, kann das Unternehmen laut Eckert nicht sagen:„Uns werden ja nicht alle Einbrüche gemeldet. Aber je größer das Haus ist, desto größer ist die Gefahr eines Einbruchs.“ Zudem liefen einige bauliche Vorschriften und Brandschutzbestimmungen dem Einbruchschutz zuwider, etwa weil einige Türen nicht verschlossen werden dürfen. Das Unternehmen erhofft sich besonders für Neubauvorhaben wertvolle Hinweise von der Polizei.

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