Weiberfastnacht in Bonn Polizei zieht eine positive Bilanz

Bonn · Schon am Nachmittag konnten Stadt und Polizei Bonn durchatmen. Verhältnisse wie in der Silvesternacht in Köln gab es in Beuel nicht.

"Wir sind als Veranstalter sehr zufrieden", sagte ein sichtlich erleichterter Christian Siegberg von der Bezirksverwaltungsstelle Beuel. Gott sei Dank hätten sich erste, schlimme Wetterprognosen für den Zeitpunkt des Rathaussturms nicht bewahrheitet. Und doch spielte der Regen den Einsatzkräften in die Karten. "Es ist eher ruhig", bilanzierte Erster Polizeihauptkommissar Gerd Mainzer, der gestern für den Bereich Beuel zuständig war.

Ein Schwerpunkt war die Kennedybrücke, unter die sich wegen der Nässe 500 Jugendliche geflüchtet hatten. Brenzlig wurde es hier kurzfristig, als zu viele Leute gegen das Geländer drängten. Der Bereich wurde gesperrt. "Keine besonderen Vorkommnisse" hatte auch die Feuerwehr Bonn zu vermelden. "Sechs Leute sind ins Krankenhaus gekommen und der Sanitätsdienst hat 17 Mal Hilfe geleistet", sagte Jürgen Eck bei einer Pressekonferenz am Nachmittag.

Jörg Cadsky vom Bonner Event Sprinter verzeichnete wenig Kundschaft. "Wir haben den Jugendlichen bis 17 Uhr angeboten, Alkohol und Zigaretten gegen etwas Anderes einzutauschen", sagte Cadsky. Besonders hoch im Kurs hätten Handschuhe gestanden.

Der Stadtordnungsdienst war schon vor dem Zug gefragt, nämlich um den Weg frei zu machen. "Wir haben zwölf Knöllchen geschrieben, neun Autos mussten abgeschleppt werden, in drei Fällen konnten wir die Halter erreichen", sagte der stellvertretende Leiter des Stadtordnungsdienstes, Carsten Sperling.

Wie die Polizei Bonn gestern Abend meldete, wurden in den ersten 14 Stunden des Großeinsatzes insgesamt 15 Personen zu Verhinderung von Straftaten in Gewahrsam genommen. Sie waren überwiegend betrunken, hatten randaliert oder waren Platzverweisen nicht nachgekommen, von denen die Beamten 73 erteilten. Auf der Friedrich-Breuer-Straße wurde am Nachmittag ein 24-Jähriger festgenommen, gegen den ein Haftbefehl vorlag. Auch ein 28-Jähriger, der am Konrad-Adenauer-Platz auf zwei Männer eingeschlagen hatte, musste mit ins Präsidium. Das Sicherheitskonzept ging auf. "Bislang mussten wir zu weniger Einsätzen als im Vorjahr wegen Körperverletzungen oder Randalierern ausrücken", zog Polizeioberrätin Gabriele Mälchers gestern um 22 Uhr eine Zwischenbilanz.

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