Herbsttagung in Bonn Polizeipräsidenten sprechen über Cybercrime

BONN · Zur Herbsttagung ist jetzt die Arbeitsgemeinschaft der deutschen Polizeipräsidenten in Bonn zusammengekommen. Hauptthema dieses Mal: Cybercrime.

 Cybercrime ist das zentrale Thema der Herbsttagung der deutschen Polizeipräsidenten.

Cybercrime ist das zentrale Thema der Herbsttagung der deutschen Polizeipräsidenten.

Foto: picture alliance / dpa

Alfred Stümper hat eine weite Reise auf sich genommen: Der heute 91-Jährige ist extra mit der Bahn aus dem Südwesten der Republik in die Bundesstadt gekommen, um an der Herbsttagung der Arbeitsgemeinschaft der Polizeipräsidenten in Deutschland im Hotel Maritim teilzunehmen. Um die 50 Teilnehmer wollen sich zwei Tage lang über das Thema Cybercrime austauschen, und der ehemalige Polizeipräsident von Mannheim ist mit klarem Abstand der älteste Teilnehmer der Veranstaltung, die sich in erster Linie an seine noch heute aktiven Kollegen richtet.

Am Mittwochmorgen begrüßte die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, die Wuppertaler Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher gemeinsam mit ihrer Bonner Kollegin Ursula Brohl-Sowa die Gäste. Die bereits in den 50er Jahren gegründete Arbeitsgemeinschaft ist ein Zusammenschluss amtierender und ehemaliger Polizeipräsidenten aus der gesamten Bundesrepublik Deutschland. Nach einer kurzen Vorstellung der Bundes- und Beethovenstadt überließ sie dem Oberbürgermeister das Wort: „Besser kann man unsere Stadt nicht vorstellen“, zeigte sich Ashok Sridharan denn auch in seinem Grußwort beeindruckt und stellte die besondere Beziehung zwischen Stadt und Polizei in den Fokus seiner kurzen Rede.

„Cybercrime betrifft viele Menschen“

Die sei bereits zu Hauptstadtzeiten gewachsen – die gemeinsame Anlaufstelle, die im Zuge der Neugestaltung des Bonner Lochs nun vorübergehend eine neue Bleibe suche, sei nur ein Ausdruck dieser Beziehung. Auch die Ursache des – wie er betonte, rein subjektiven Unsicherheitsgefühls vieler Bonner – sehe er in dieser besonderen Beziehung: „Die Bürger hier sind aus den Hauptstadttagen einfach eine sehr hohe Polizeipräsenz gewohnt“, so der Oberbürgermeister.

Und die fehle vielen nun, obwohl Bonn kriminalistisch keine besonderen Auffälligkeiten zeige. Und damit das zumindest so bleibt, redet Brohl-Sowa mit ihren Kollegen über das mit der Digitalisierung in Industrie, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung einhergehende erhöhte Sicherheitsrisiko. Ob Hackerangriff, rechtsextreme Hetze oder islamistische Propaganda: „Cybercrime betrifft viele Menschen“, so Bonns Polizeichefin.

Auf jährlich zwei Tagungen tauschen die derzeit 76 Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft ihre Erfahrungen zu polizeilichen Fragen untereinander und mit anderen Behörden aus. Derzeitige Vorsitzende des eingetragenen Vereins ist seit Mai 2015 die Wuppertaler Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher.

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