Kultureinrichtung Pauke Positiver Jahresausklang

BONN · Nach den Turbulenzen um die Kultureinrichtung Pauke in der Endenicher Straße klingt das Jahr 2012 für die Veranstalter nun deutlich positiver aus als es begann. "Der Schritt zur Schließung war absolut nicht nachvollziehbar", beschreibt Christina Glufke, zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Einrichtung, die erste Hälfte des Jahres.

 Sänger David Anschütz gastierte beim letzten Konzert des Jahres in der Bonner Pauke.

Sänger David Anschütz gastierte beim letzten Konzert des Jahres in der Bonner Pauke.

Foto: Barbara Frommann

Das enorme Engagement des Fördervereins, bekannter Kabarettisten und zahlreicher Bonner sorgte dafür, dass die Einrichtung weiterhin besteht. Denn eine gesetzliche Änderung hatte dazu geführt, dass die gemeinnützige Pauke Bonn GmbH mit 27 000 Euro weniger im Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr auskommen muss.

Unabhängig von der sozialen Einrichtung, die ebenfalls unter dem Namen Pauke arbeitet, ist vor allem die Kleinkunstbühne in dem Bistro in den kulturellen Kreisen längst kein Geheimtipp mehr.

"Zu uns kommen regelmäßig Talentscouts, um den kabarettistischen Nachwuchs zu begutachten", weiß auch Glufke. Schon Dave Davis und Luke Mockridge starteten ihre Karrieren in der Pauke. Vor allem das angenehme Publikum nimmt vielen Comedy-Anfänger schnell das erste Lampenfieber.

Da in der Pauke absolutes Alkoholverbot herrscht, kann sich der Künstler sicher sein, dass nur gelacht wird, wenn der Witz auch wirklich zündet. "Unsere Bühne ist also auch eine gute Möglichkeit, neue Programme und Gags auszuprobieren", ist sich Glufke sicher. Außerdem heißt ein Auftritt in der Pauke auch unter professionellen Bedingungen zu arbeiten. "Unsere Künstler müssen sich schon an die festen Abläufe halten, wie sich auch auf professionellen Bühnen üblich sind. Pünktlichkeit ist da zum Beispiel wichtig", erzählt Glufke.

Für Besucher sind die Veranstaltungen auch wegen des günstigen Gastronomieangebots attraktiv. Seit diesem Jahr darf das Bistro auch Maßnahmen zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt übernehmen. Das heißt, dass beispielsweise Langzeit-Arbeitslose und ehemalige Drogenabhängige dort die Möglichkeit erhalten, sich schrittweise wieder im Arbeitsleben zurechtzufinden.

"Im Mittelpunkt steht bei uns der Mensch und nicht der Kommerz", resümiert Glufke das Konzept der sozialen und kulturellen Einrichtung. Aktuell steht das Programm in der Pauke für die nächsten drei Monate schon fest. Aber auch unabhängig von den fixen Terminen hat Glufke einen kleinen Wunschzettel. "Es wäre schön, wenn wir eine Förderung für bestimmte Projekte erhalten würden. Außerdem wäre es super, wenn wir im neuen Jahr wieder einen Kleinkunstpreis ausschreiben könnten", fasst Christina Glufke ihre Wünsche für das Jahr 2013 zusammen.

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