Taschen für Flüchtlinge Praktische Hilfe im Handumdrehen

IPPENDORF · Zum Schluss wird es heiß: Mit 185 Grad werden das Logo, zwei Knöpfe und ein lachender Mund, auf den Baumwollbeutel gepresst. Der Beutel wird zum "Smile Bag" für Flüchtlinge.

 Handarbeit: (v.l.) Miriam Junkersdorf, Alina Marie Junkersdorf, Christine Wenzel und Stephanie Korittky nähen für Flüchtlinge.

Handarbeit: (v.l.) Miriam Junkersdorf, Alina Marie Junkersdorf, Christine Wenzel und Stephanie Korittky nähen für Flüchtlinge.

Foto: Horst Müller

"Sew a smile" ("Ein Lächeln nähen") lautet die neue Initiative nähbegeisterter Bonnerinnen für Asylbewerber. Stephanie Koritttky von der Pfarrgemeinde Sank Barbara in Ippendorf hat das erste Treffen im Pfarrheim eingefädelt. "Wir nähen Taschen für Flüchtlinge in Bonn, die auch befüllt werden sollen. Mit Buntstiften und Malblöcken für Schulkinder und mit Hygieneartikeln für Erwachsene", sagt Koritttky.

Die katholische Christin war bei Facebook auf die in Bayern ins Leben gerufene Hilfsaktion aufmerksam geworden. Via Facebook hat sich "Sew a smile" in Windeseile im ganzen Land verbreitet. Die Frauen im Pfarrheim haben bei der Bonn-Premiere Nähmaschinen, Nadeln, Maßbänder und Stoffe aus Baumwolle mitgebracht. Sie basteln Vorlagen auf Pappkartons, schneiden den Stoff zu, versäubern die Kante, schließen die Nähte und fädeln die Kordeln ein. 500 Meter Kordel hat ein Unternehmer gespendet.

"Meine Chefin hat mir 300 Euro in die Hand gedrückt, als ich ihr von der Aktion erzählt habe", sagt Mitnäherin Miriam Junkersdorf. Auch ihre 15-jährige Tochter Alina Marie ist mit Begeisterung dabei: "Das ist eine tolle Idee. So kann man ganz praktisch Menschen in Not helfen." Dem kann Christine Wenzel nur zustimmen. Die Ippendorferin hat bereits einer syrischen Familie aus Aleppo mit zwei kleinen Kindern geholfen. Die Flüchtlinge leben in einer Wohnung über der Bücherei der Pfarrei Sankt Barbara. Wenzel: "Ich habe Spielsachen und Haushaltsgegenstände gesammelt. Die Spendenbereitschaft in Ippendorf war enorm und die Dankbarkeit der syrischen Familie war unvorstellbar."

Neben den Taschen sollen auch Schals und Mützen für den Winter genäht werden. Das nächste "Lächeln-Nähen" für Flüchtlinge findet bereits am kommenden Sonntag, 4. Oktober, um 13 Uhr im Pfarrheim Sankt Barbara, Röttgener Straße 30, statt.

Neue Näherinnen und Näher sind willkommen. Kontakt: sewasmile.bonn@gmail.com

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort