Software für vorausschauende Polizeiarbeit "Precobs" soll nicht in Bonn getestet werden

BONN · NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) hat die Forderung von Haus & Grund sowie des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK) abgelehnt, die "Precobs" im Zuge von vorausschauender Polizeiarbeit auch in der Bundesstadt zu testen.

Die Software kann anhand vorangegangener Delikten vorhersagen, wo und wann mit Haus- oder Wohnungseinbrüchen gerechnet werden muss (der GA berichtete) und wird in Köln und Duisburg probeweise installiert.

Laut Helmut Hergarten, Hauptgeschäftsführer von Haus & Grund, wäre die Ausweitung des Pilotprojekts ein wichtiger Beitrag gewesen, die hohen Einbruchszahlen in Bonn und der Region zu senken. Der vom Land eingeschlagene Weg sei angesichts der Deliktzahlen insgesamt zu zaghaft.

Auch Hermann-Josef Borjans, BDK-Sprecher Kriminalprävention/Opferschutz, und Stadtdirektor Wolfgang Fuchs hatten sich für die Einführung von Precobs eingesetzt. In Zürich sowie in München und Nürnberg arbeitet "Kollege Computer" für die Polizei. Obwohl in anderen Städten sowie in anderen Ländern erfolgversprechende Erprobungsergebnisse vorlägen, wolle man in NRW "relevante Methoden und Verfahren in einem ersten Schritt auf ihre grundsätzliche Realisierbarkeit und Wirksamkeit prüfen", begründet Jäger seine Absage.

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