Projekt in Bonn und Sankt Augustin Klinikclowns bringen den Patienten bald auch virtuell Freude

Bonn · Ein neues Projekt von „Erasmus+“ soll zur Professionalisierung von Klinikclowns beitragen. Am Uniklinikum Bonn und der Kinderklinik Sankt Augustin ist geplant, den Einsatz von Klinikclowns auszuweiten.

 Mieke Stoffelen und Georg Brinkmann arbeiten als Klinikclowns.

Mieke Stoffelen und Georg Brinkmann arbeiten als Klinikclowns.

Foto: Michael Reinhard

Klinikclowns sorgen in Krankenhäusern und Pflegeheimen mit viel Empathie dafür, die Stimmung der Patienten oder Bewohner aufzuhellen. Ein Clown muss aber nicht immer lustig sein und die Menschen zum Lachen bringen. Er kann auch melancholische Töne anschlagen und versuchen, Trost zu spenden. Dass diese Aufgabe nicht immer leicht ist und Fingerspitzengefühl benötigt, kann man sich vorstellen.

Um die Professionalisierung der Klinikclowns voranzutreiben und gemeinsame europäische Standards für den Umgang mit Patienten festzulegen, gibt es seit dem Jahr 2022 das „Erasmus+“-Projekt „Virtual Healthcare Clown“. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ihren internationalen Partnern wurden am Mittwochabend ein Handbuch und eine Internetplattform für Klinikclowns vorgestellt. „Wir beteiligen uns an diesem Projekt, da mit digitalen Klinikclown-Visiten noch mehr Menschen Momente der Leichtigkeit ermöglicht werden können, die man sonst nicht erreicht“, sagt Maria Bley, Stiftungsleiterin von Humor hilft heilen. „So können wir unser Angebot auch Patienten etwa auf Infektionsabteilungen in Krankenhäusern, chronisch kranken Menschen zu Hause oder an Orten, wo keine Klinikclowns im Einsatz sind, virtuell zur Verfügung stellen.“ Dabei komme es auf die Zusammenarbeit mit dem Pflegepersonal an, die als Mediatoren Patienten befragen, ob sie gerne Besuch von einem Clown hätten und dann ein Tablet oder einen anderen Bildschirm im Zimmer einrichten. Die Finanzierung des Handbuchs und der Internetplattform übernimmt das Projekt „Erasmus+“. Für die Bezahlung und die Ausbildung der Clowns kommt die Stiftung auf, die deshalb auf Spenden angewiesen ist.

„Nicht jeder kann Klinikclown sein. In der Regel handelt es sich um ausgebildete Schauspieler, die im Rahmen unserer Organisation eine Zusatzausbildung von einem halben bis einem ganzen Jahr erhalten“, sagt Ursula Fährer, Sekretärin der Healthcare Clown Organisation. Außerdem steht laut der Stiftung „Humor hilft heilen“ die Ausweitung der virtuellen Besuche im Herbst am Universitätsklinikum Bonn und an der Kinderklinik in Sankt Augustin bevor.

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