Prozess am Schwurgericht in Bonn 40-Jähriger nach Mordversuch in Salatbar angeklagt

Bonn · Ein 40-Jähriger muss sich demnächst vor dem Bonner Schwurgericht verantworten, weil er einen Bekannten mit einem Messer attackiert haben soll. Das Opfer wurde dabei lebensgefährlich verletzt.

 Symbolfoto.

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Was die Ursache des Zwists war, ist noch unbekannt: Ein 40-jähriger Bonner muss sich demnächst wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung vor der 4. Großen Strafkammer am Bonner Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, einem Bekannten mit einem Messer zweimal in den Rücken und einmal in die Brust gestochen zu haben. Das Opfer war lebensgefährlich verletzt worden und musste intensivmedizinisch behandelt werden.

Am frühen Abend des 29. Mai scheint das Klima zwischen den drei Männern aus der Bonner Drogenszene noch ungetrübt gewesen zu sein: Laut Anklage der Staatsanwaltschaft begab sich der Angeklagte mit zwei Bekannten im Alter von 19 und 32 Jahren in eine dunkle Ecke hinter dem Hotel Bristol, um dort gemeinsam Drogen zu konsumieren. Im Anschluss soll das Trio in Richtung Poppelsdorfer Allee weitergelaufen sein. In der Unterführung, so nehmen es die Ankläger an, soll der 40-Jährige dann ohne Vorwarnung und völlig unvermittelt ein Messer genommen und den 32-Jährigen zweimal in den rechten unteren Rücken gestochen haben. Offenbar gelang es dem Attackierten aber noch, gemeinsam mit dem 19-Jährigen die Flucht anzutreten und sich in der Personaltoilette des nahegelegenen Restaurants Supasalad zu verschanzen.

Allerdings nicht lange, denn offenbar verschaffte sich der Angeklagte trotz verschlossener Türe schnell Zugang zu den Örtlichkeiten und stieß dem bereits Verletzten das Messer erneut in den Körper. Dieses Mal traf er sein Opfer offenbar vorne links. In dem nachfolgenden Handgemenge schlug der 19-Jährige dem Angreifer wohl zunächst einen in der Nähe stehenden Feuerlöscher ins Gesicht. Dabei verlor der Angreifer offenbar seine Waffe. Jedenfalls soll es dem 19-Jährigen gelungen sein, sich das Messer vom Boden zu greifen und den Angreifer mit einem Hieb in die Flucht zu schlagen. Die von Zeugen des Vorfalls rasch herbeigerufene Polizei konnte den nun ebenfalls verletzten Angreifer wenig später in der Poppelsdorfer Allee stellen und verhaften.

Sowohl das Opfer als auch der mutmaßliche Täter mussten in einem Krankenhaus behandelt werden. Ein zunächst angestrengtes Ermittlungsverfahren gegen den 19-Jährigen wurde mittlerweile eingestellt. Offenbar gehen die Ermittler davon aus, dass er mit seinem Gegenangriff nur seinen bereits verletzten Bekannten und sich selbst schützen wollte. Der Angeklagte ist unter anderem wegen Körperverletzung, Drogenhandels und Eigentumsdelikten nicht unerheblich vorbestraft.

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