Gericht Prozess gegen Vergewaltiger geplatzt

BONN · Geplatzt ist am Donnerstag vor dem Landgericht der Prozess gegen einen mutmaßlichen Vergewaltiger. Der Grund: Mehr als zwei Stunden lang hatten die Prozessbeteiligten vergeblich auf die Anwältin des 26 Jahre alten Angeklagten gewartet.

Die aus Sachsen-Anhalt stammende Verteidigerin war offenbar schon am Mittwoch wie vereinbart am Vortag nach Bonn gereist. Doch zu Prozessbeginn fehlte von ihr jede Spur. Da sie nicht an ihr Handy ging, hatten sich die Verfahrensbeteiligten bereits Sorgen darüber gemacht, ob ihr etwas zugestoßen sei. Am späten Vormittag dann endlich ein Lebenszeichen: Der Vorsitzende Richter teilte mit, dass die Anwältin erkrankt sei und neue Termine für den Prozess bestimmt werden müssen. Über die Art der Erkrankung wurden keine Angaben gemacht.

Der Angeklagte wurde daraufhin zurück nach Aachen ins Gefängnis gebracht. Laut Anklage war er in der Nacht auf den 1. März 2009 in eine Wohnung in der Bonner Innenstadt eingedrungen. Dort soll er zwei zur Tatzeit 18 und 19 Jahre alte Frauen mit einem Messer bedroht haben. Nachdem er eines seiner Opfer in der Toilette eingesperrt hatte, soll er die zweite Frau vergewaltigt haben.

Auf die Spur des Mannes waren die Ermittler erst nach einer Straftat in Dessau gekommen: Dort war er unter anderem wegen schweren Raubes zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt worden und hatte eine DNA-Probe abgeben müssen. Ein Abgleich in der DNA-Datenbank hatte dann zu dem Bonner Fall geführt.

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