Polizeipräsidentin zieht Kandidatur zurück Radermacher will doch nicht Bonner OB werden

BONN · Eigentlich wollte sie gerne Oberbürgermeisterin in Bonn werden, jetzt bleibt sie doch in Wuppertal: Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher hat überraschend ihre Kandidatur für das Amt in Bonn zurückgezogen.

Grund für den Rückzug: Sie wolle ihre Kollegen in Wuppertal nicht alleine lassen, die derzeit unter anderem gegen die Scharia-Polizei vorgehen. Dies berichtet der WDR und beruft sich dabei auf eine schriftliche Erklärung von Radermacher.

Eigentlich war geplant, die gebürtige Kölnerin im Wahlkampf um das Bonner Rathaus ins Rennen zu schicken. Doch nun hat die Wuppertaler Polizeipräsidentin abgesagt. "Meine Behörde hat derzeit eine Aufgabe zu lösen, die nicht ohne Grund bundesweite Aufmerksamkeit auf sich zieht", erklärt Radermacher schriftlich.

Gemeint ist damit die Wuppertaler Scharia-Polizei, die nachts in Wuppertal patroullierte und junge Muslime hart angegangen sein soll, damit diese die Gesetze des Koran in vollem Umfang erfüllen. "Ich werde hier jetzt zu hundert Prozent gebraucht und kann mich jetzt nicht - wie erforderlich und angemessen - auf die verantwortungsvolle und reizvolle Aufgabe der Oberbürgermeisterin der Bundesstadt Bonn vorbereiten."

Radermachers Kandidatur für das OB-Amt war nicht bei allen in der Bonner CDU auf positive Resonanz gestoßen. "Wir haben Kandidaten mit wesentlich höherer Kommunalverwaltungskompetenz und einem deutlichen Bonner Bezug", machte beispielsweise CDU-Fraktiongeschäftsführer Georg Fenninger zuletzt unverblümt deutlich.

Weitere Berichterstattung folgt.

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