Kommentar zum Umbau der Viktoriabrücke Gefährliche Situation

Meinung | Bonn · Radfahrer und Fußgänger haben es schwer auf der neuen Hälfte der Viktoriabrücke. Es wäre sinnvoll darüber nachzudenken, ob die Radler auf die Straße ausweichen können, kommentiert Lisa Inhoffen.

 Von GA-Redakteurin Lisa Inhoffen

Von GA-Redakteurin Lisa Inhoffen

Foto: Benjamin Westhoff

Nein, Fußgänger und Radfahrer sind nicht zu beneiden, wenn sie die Viktoriabrücke überqueren müssen. Alternativen gibt es aber kaum, will man von der Nordstadt in den Bonner Westen oder Süden gelangen. Seit gut vier Jahren  ist die Situation für diese beiden Verkehrsteilnehmergruppen überhaupt nicht zufriedenstellend und teilweise sogar gefährlich. Daran hat sich auch mit dem Seitenwechsel auf der Brücke nichts geändert.

Klar, diese Baustelle ist komplex und eine wirklich gute Lösung wohl kaum zu finden. Das, was allerdings jetzt Fußgängern und Radfahrern mit der Holzkonstruktion geboten wird, ist nicht akzeptabel und muss dringend geändert werden. Denn wenn sich dort Radfahrer und/oder Fußgänger begegnen, kann die Situation schnell brenzlig werden. Noch schwieriger wird es bei Dunkelheit und schlechtem Wetter.  Der ADFC und die Politiker legen den Finger in die richtige Wunde, wenn sie die Stadt dafür kritisieren. Es gibt noch weitere Beispiele im Zusammenhang mit der Wegeführung auf der Brücke, bei denen man den Eindruck gewinnen könnte, dass die Belange von Radfahrern nicht wirklich ernst genommen worden sind.

Eine Lösung, die sicherlich Radfahrern wie Fußgängern sehr entgegenkommen könnte,  ist anscheinend im Stadthaus tabu: Die Radfahrer auf der Straße fahren zu lassen. Mit einer entsprechenden Beschildung (Überholverbot für Autos) und natürlich auch konsequenten Kontrollen wäre das wohl für alle Beteilgten eine tragfähige Lösung, zumal über Tag die Autofahrer aufgrund des Verkehrsaufkommens meistens ohnehin nur langsam die Brücke queren können.

Immerhin beträgt die Bauzeit für die neue Brücke noch mindestens anderthalb Jahre. Und gefährlicher als der Radweg auf dem Bertha-von-Suttner-Platz ist eine solche Alternative sicher nicht.

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