Karnevalisten über Rauchverbot und Gema-Gebühren Raucher müssen in die Zelte

Bonn · Wer am 4. Januar 2013 bei der Prinzenproklamation in der Beethovenhalle rauchen will, muss raus ins Zelt. Bonns Festausschusspräsidentin Marlies Stockhorst teilte diese Nachricht am Dienstagabend ihren Amtskollegen aus Köln, Düsseldorf und Aachen beim Jahrestreffen in Bonn mit.

 Die Karnevalsfunktionäre (v. l.) Wilm Lürken, Marlies Stockhorst, Joachim Wüst und Josef Hinkel werden vom Nachtwächter-Ehepaar Karl und Elisabeth Schleier im Beethovenhaus begrüßt.

Die Karnevalsfunktionäre (v. l.) Wilm Lürken, Marlies Stockhorst, Joachim Wüst und Josef Hinkel werden vom Nachtwächter-Ehepaar Karl und Elisabeth Schleier im Beethovenhaus begrüßt.

Foto: Holger Willcke

Und noch eine Änderung erwartet die bönnschen Jecken: Die Proklamation von Dirk I. (Müller) und Andrea I. (Minten) wird kürzer und geselliger. Grund: Der Festausschuss verzichtet erstmals auf die Pause. Die Inthronisation endet dadurch früher, und für das gesellige Miteinander im Foyer bleibt damit mehr Zeit.

Die Festausschüsse der vier rheinischen Karnevalshochburgen tauschen einmal im Jahr ihre Sorgen, Nöte, aber auch Freuden aus. Die für 2013 angekündigte drastische Erhöhung der Gema-Gebühren und das für 2013 von der Landesregierung geplante Rauchverbot beschäftigt die Festausschüsse intensiv.

Unabhängig von der Entscheidung des NRW-Landtags besteht in Bonn jetzt schon Handlungsbedarf, weil die Stadtspitze beschlossen hat, dass in der kommenden Session in städtischen Gebäuden nicht mehr geraucht werden darf. "Grundsätzlich bin ich für das Rauchverbot, aber es hat für uns als Veranstalter teure Folgen, weil wir die Zelte selbst bezahlen müssen", erklärte Stockhorst.

Da erst ab April 2013 die Anhebung der Gema-Gebühren auch für alle Karnevalsvereine gelten soll, sorgt sich die Festausschusspräsidentin wegen der Kostenlawine, die ab der Session 2014 auf die Karnevalisten zurollt: "Wir haben ausgerechnet, dass die Gema-Gebühren dann allein für die Proklamation um 2500 Euro ansteigen werden. Rechne ich die Raucherzelte dazu, haben wir mehr als 4000 Euro mehr an Unkosten." Sie will aber versuchen, die Mehrkosten nicht auf die Eintrittspreise umzulegen: "Der Besuch der Proklamation soll bezahlbar bleiben."

Die Festausschüsse aus Bonn, Köln, Düsseldorf und Aachen setzen ihre Hoffnungen nun auf das Schiedsverfahren beim Patent- und Marktamt. Dort wird demnächst über die Zulässigkeit der Gema-Gebührenanhebung verhandelt. Weitere Themen waren: Alkohol im Karneval, und wie stoppt man den Mitgliederschwund bei kleinen Vereinen?

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