Jagdgebrauchshundeverein Euskirchen-Bonn Rauhaardackel "Motte" ist der heimliche Star

RHEINBACH-WORMERSDORF · Der Jagdgebrauchshundeverein Euskirchen-Bonn stellte in Wormersdorf Jagdhunde vor.

Jagdgebrauchshundeverein Euskirchen-Bonn: Rauhaardackel "Motte" ist der heimliche Star
Foto: Roland Kohls

Zwischen all den stattlichen Jagdhunden, die sich mit ihren Haltern unterhalb der Tomburg zur Vorstellung der speziell für die Jagd gezüchteten Hunderassen trafen, war die kleine neun Monate alte Rauhaardackel-Hündin "Motte" der heimliche Star. Mit Respekt betrachtete sie aus ihrer bodennahen Perspektive die zahlreich erschienenen "Kollegen" aus dem Jagdgebrauchshundeverein Euskirchen-Bonn (JGV).

Etwa 80 Vereinsmitglieder, Jäger, Hundebesitzer oder an der Anschaffung eines Jagdhundes interessierte Frühaufsteher verfolgten, welche Leistungen die Hunde erbringen müssen, bevor man von einem geprüften Jagdhund sprechen darf. Dafür wurden eine im letzten Jahr geschossene Ente im Schilf eines nahe gelegenen Teiches im Rheinbacher Wald versteckt und zunächst ein ungeübter junger Labrador auf die Fährte gesetzt. Natürlich wurde er durch die so reichhaltig vorhandenen Gerüche im feuchten Laub des Waldes verführt, an allen Ecken und Enden, an allen Bäumen und Höhlen zu schnüffeln, während er wenig Interesse zeigte, aus eigenem Antrieb in die nasse Umgebung des Zielobjektes zu steigen.

Hubert Honecker (58), der Rheinbacher Vereinsvorsitzende, berichtet stolz von einem jungen Münsterländer, der anschließend eindrucksvoll demonstrierte, wie sich dagegen ein Jagdhund nach einer immerhin dreijährigen Ausbildung verhält. "Mit dem Kommando 'Voran' hat der kleine Münsterländer das Wasser angenommen, abgesucht und die Ente apportiert."

Die Besucher lernten anschließend die Grundlagen der Hundeausbildung kennen, zu denen verschiedene Gehorsamsübungen wie das Heranpfeifen, Ablegen, das Stöbern und Abtrillern, das Signal zum sofortigen Hinlegen und nicht mehr Weiterlaufen gehören. Etwas schwieriger wurde es für die mit sichtlicher Freude beteiligten Hunde dann wieder mit den Übungen "Kaninchenschleppe" und "Schweißfährte". Vereinskollegen hatten dafür am Vorabend ein totes Kaninchen über 300 Meter durch den Wald gezogen und eine sogar 350 Meter lange Spur aus Blutstropfen (Schweiß) gelegt, die die erfahrenen Hunde über ihren ausgeprägten Geruchssinn sicher ans Ziel führte und die Jäger im Ernstfall schnell zu dem erlegten Wild bringt.

Dabei ließ sich den interessierten Jungjägern gut demonstrieren, wie man lernt, seinen Hund zu "lesen". "Ich muss an seinen Körperreaktionen erkennen können, ob der Hund auf der Fährte ist und wann er wieder 'runterkommt'. In dem Moment", weiß Hubert Honecker, "wo der Hund seine Nase vom Boden hebt und nach links oder rechts guckt, hat er seine Fährte verloren."

Die kleine "Motte" hatte inzwischen mit ihren ausgewachsenen Jagdhundkollegen und deren Frauchen und Herrchen einen großen Kreis im Wald gebildet, in dessen Mitte abwechselnd der Vereinsvorsitzende, seine Stellvertreterin Petra Gerhards aus Bad Münstereifel und der Beisitzer des Vorstandes, Bernhard Paßmann aus Alfter, die verschiedenen Hunderassen den Anwesenden vorstellen. Die "Deutsch Drahthaar" genannten Hunde überwogen dabei deutlich. In der Kreismitte wurden jedoch auch Labrador-Retriever, Deutsch Langhaar, Griffons, Weimaraner, verschiedene Setter-Arten und Pudelpointer mit ihren jeweiligen Eigenarten erklärt.

Jagdgebrauchshunde unterscheiden sich in Stöberhunde, Vorstehhunde, Schweißhunde, Erd- und jagende Hunde sowie Apportierhunde. Allen gemein ist, dass sie über die intensive Ausbildung, die sie mit ihren Besitzern erleben, nicht nur zum "besten Freund" der Familie werden können, sondern vor allem auch unentbehrliche Helfer bei der Suche nach angeschossenem oder verunfalltem Wild sind. Viele Jagdformen sind aus dem Gedanken eines waid- und tierschutzgerechten Jagens nur noch mit geprüften Jagdhunden möglich.

Ein Welpenspielkursus bietet allen interessierten Hundebesitzern - auch Nichtjägern - die Möglichkeit, mit Jagd- oder Begleithund in die Hundeausbildung einzusteigen. Termine und Kontaktadressen finden sich auf der Internetseite des Vereins.

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