Gesundheitstag des Gemeinschaftskrankenhauses Reaktionstest und Rücken-Triathlon

BONN · Gegen das Altern ist kein Kraut gewachsen. Marianne Waitring hat ein Rezept, damit umzugehen: "Ich bewege mich viel." Jeden Morgen Gymnastik, außerdem Walking, die 78-Jährige fährt auch noch Ski. "Bewegung ist absolut", sagte sie am Samstag beim Gesundheitstag des Gemeinschaftskrankenhauses Bonn im Landesmuseum. Dazu die richtige Ernährung: "Das ist so einfach."

 Krankenhausoberer Christoph Bremekamp versucht sich beim Gesundheitstag am Reaktionstest.

Krankenhausoberer Christoph Bremekamp versucht sich beim Gesundheitstag am Reaktionstest.

Foto: Stefan Knopp

Die Veranstaltung sprach jedes Publikum an, der Altersdurchschnitt bei den mehr als 1200 Besuchern war aber recht hoch. Sie konnten an mehreren Ständen ihre Venenfunktion überprüfen lassen, sich über Prothesen informieren und am "Combo 3.0" ihre Reaktion testen. Dort galt es, auf zwei großen Ziffernblöcken mit Händen oder Füßen die Ziffern zu berühren, die aufleuchteten. In den Workshopräumen konnte man zum Beispiel seinen Blutdruck messen oder einen "Rücken-Triathlon" meistern.

Die Sektion Schmerztherapie des Gemeinschaftskrankenhauses stellte die Bio-Feedback-Methode vor, bei der mit Sensoren Hautwiderstand, Muskelspannung, Puls und Atmung gemessen werden können. Das werde in der Schmerz- und Entspannungstherapie eingesetzt, erklärte Stephan Kurth von der Sektion.

Durch regelmäßiges Messen könne überprüft werden, ob Therapien einen Effekt erzielen. Nebenan stellte Oliver Faust von der Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe des Gemeinschaftskrankenhauses die Pflege-Kampagne der Stadt vor, die von Institutionen des Gesundheits- und Sozialwesens in Bonn finanziert wird. Gesichter von Pflegekräften aus verschiedenen Einrichtungen sind dort zu sehen.

Damit wolle man dem Fachkräfte- und Nachwuchsmangel entgegentreten, so Faust. Im Hörsaal gab es diverse Vorträge zu Themen wie Diabetes, Arthrose, Fitness, Divertikel im Dickdarm und Gallensteine. Luciano Pizulli, Chefarzt der Kardiologie am Gemeinschaftskrankenhaus, referierte zum Thema "Man ist so alt wie seine Gefäße", und die müsse man sauber halten, damit sie nicht verkalken - das könne zu Herzinfarkt und Schlaganfällen führen.

Wichtig sei die richtige Lebensweise: Hoher Blutdruck, Übergewicht, Diabetes, Stress, Bewegungsmangel und andere Faktoren erhöhen das Risiko und senkten die Lebenserwartung. Seine Empfehlung: Zum einen jeden Tag 30 Minuten stramm gehen, und zum anderen eine gesunde Lebenseinstellung. "Man muss positiv denken und etwas an den Risikofaktoren tun", sagte Pizulli.

Der Chefgeriater Frank Otten berichtete über Sarkopenie, also überproportionalen Muskelabbau im Alter. Dem könne man nur durch Eiweißaufnahme entgehen - und durch Aktivität. Und aus diesem Grund war der Mediziner mit Besucherin Marianne Waitring einer Meinung: Es geht nichts über Bewegung.

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