Kommentar zum Abriss der Südüberbauung Recht auf Information

Bonn · Es war von Anfang an klar: Das Neubauprojekt Südüberbauung wird kein einfaches Unternehmen werden. Das wussten der Investor und sein Architekt. Das wussten auch die Experten aus den Fachämtern der Stadt.

Mitten in der Bonner City wird an einer der lebendigsten Straßen der Stadt über der U-Bahn ein komplettes Gebäudeensemble abgerissen und neu bebaut. Das ist eine Herausforderung für Statiker und ganz besonders für die Strategen, die den ganzen Ablauf koordinieren, vorbereiten und begleiten.

Dennoch ist es unverständlich, dass so kurz vor den Abrissarbeiten, die Ende Januar beginnen werden, noch nicht klar sein soll, wie die Baustelleneinrichtung endgültig aussehen soll. Vor allem, wenn man bedenkt, dass ab Weihnachten sicherlich zehn,14 Tage nichts mehr laufen wird. Dass die anliegenden Geschäftsleute nervös werden, ist nachvollziehbar.Und dann kommt am Donnerstag ein Brief, dass kommenden Montag Absperrungen aufgestellt werden. Mitten im Weihnachtsgeschäft. Das ist kein guter Stil.

Die Anlieger an der Maximilianstraße zwischen Post- und Gangolfstraße werden vermutlich ärger betroffen sein, weil das südliche Projekt früher beginnt, aber auch, weil von Süden her kompliziertere Wegbeziehungen einzurichten sind als gen Norden. Aber auch die Anlieger auf dem Abschnitt bis zur Thomas-Mann-Straße werden den Bauzaun vor der Nase haben. Was das für die kleinen Geschäfte und die dortige Gastronomie bedeutet, kann sich jeder denken.

Umso wichtiger ist eine klare, transparente und vor allem rechtzeitige Information. Das haben die Beteiligten bisher nicht erbracht. Wie zu hören ist, soll der eine oder andere Betroffene auch schon seinen Anwalt losgeschickt haben. Nicht, um das Verfahren zu blockieren, sondern um Informationen zu erhalten. Das kann und darf bei solch wichtigen Bauprojekten nicht sein.

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