"Bürger für Beethoven" Regionale Politiker unterstützen den Kulturverein

RHEIN-SIEG-KREIS · Ein Bekenntnis zum Beethoven-Festspielhaus in der Bonner Rheinaue hat Landrat Frithjof Kühn bei einer Vorstandssitzung des Vereins "Bürger für Beethoven" im Siegburger Kreishaus abgelegt.

Der Rhein-Sieg ist mit Beethoven verbunden: Im Siegburger Kreis ist diese Glasplastik zu sehen.

Der Rhein-Sieg ist mit Beethoven verbunden: Im Siegburger Kreis ist diese Glasplastik zu sehen.

Foto: Holger Arndt

Er unterschrieb einen Mitgliedsantrag. Seinem Beispiel folgten Kreisdirektorin Annerose Heinze, MdEP Axel Voss, MdB Elisabeth Winkelmeier-Becker, MdL Ilka von Boeselager, Rheinbachs Bürgermeister und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Hauptverwaltungsbeamten im Rhein-Sieg-Kreis, Stefan Raetz, sowie Siegburgs Bürgermeister, Franz Huhn.

Im Gegensatz zur ehemaligen Bonner Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann sei der jetzige Verwaltungschef, Jürgen Nimptsch, noch nicht Mitglied, was der Vereinsvorsitzende, Stephan Eisel, aber nicht kommentieren wollte.

Kühn begründete seinen Entschluss damit, dass Ludwig van Beethoven für die Stadt Bonn und den Rhein-Sieg-Kreis etwas ganz Besonderes sei, das könne kulturelle und wirtschaftliche Impulse setzen.

"Was Mozart für Salzburg ist, muss Beethoven für Bonn sein. In diesem Sinne müssen wir alles tun, dass das Festspielhaus nun endlich angegangen wird, damit es zum 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens im Jahr 2020 fertig gestellt ist", so der Landrat.

Damit liegt er auf der Linie des Kulturvereins, dem rund 1200 Mitglieder angehören, davon 400 aus dem Rhein-Sieg-Kreis. Eisel appellierte an die Bonner Verwaltungsspitze, die Voraussetzungen zu schaffen. Es sei peinlich, wenn 2020 in der ganzen Welt an Beethoven erinnert werde, Bonn seinen berühmtesten Sohn aber nicht gebührend feiern könne.

Er verwies auf einen Brief von Franz Liszt, den der im Zusammenhang mit seinem Spendenaufruf für das Beethoven-Denkmal in Bonn zum 65. Geburtstag des Komponisten, 1835, an den damaligen Oberbürgermeister geschrieben hatte. Darin heißt es sinngemäß, wenn eine kleine Stadt einen großen Sohn habe, berechtigte das die kleine Stadt nicht, mit dem großen Sohn kleinstädtisch umzugehen.

Der Auftrag des Rates der Stadt Bonn solle nun ausgeführt werden, forderte Eisel. Dazu sei die Gründung der Betriebsstiftung nötig, seit 2009 passiere aber nichts, sagte er. Von der Gründung hänge die Zahlung des Bundes in Höhe von 39 Millionen Euro ab, der Kreis habe drei Millionen Euro in seinem Haushalt verankert.

Weitere fünf Millionen Euro steuere die Sparkasse Köln/Bonn bei. Die private Finanzierung des Festspielhauses einschließlich eventueller Kostensteigerungen sei gesichert, der Bau könne sofort beginnen, erklärte Eisel und führte fort, dass außerdem schon drei unabhängige Businesspläne für eine Vermarktung des Hauses und des Umfeldes vorlägen.

Für das Projekt wollen sich auch die neuen Mitglieder auf politischer Ebene stark machen. Vor allem Voss auf europäischer, schließlich stammt die Instrumentalfassung der Europahymne aus dem letzten Satz von Ludwig van Beethovens neunter Sinfonie. Noch sei das Projekt bis 2020 zu schaffen, zeigte sich Eisel zuversichtlich. Aber es dürfe keine weitere Zeit verschwendet werden.

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