Dezember-Wetter in Bonn Rekordregen am Rhein

BONN · Der Dezember in Bonn war mild und viel zu nass. Das ergibt die Auswertung der aktuellen Daten die unter anderem von der Uni-Wetterstation in Endenich stammen.

Temperatur: Im Dezember herrschte eine Durchschnittstemperatur von 4,9 Grad Celsius. Damit war der Monat um 1,7 Grad Celsius zu warm und belegt so den Platz 29 in den Bonner Wetteranalen seit 1895. Der Dezember 2012 reiht sich damit zwischen die ebenfalls milden Dezembermonate 1942 und 1955 (5 Grad Celsius) und 1958 und 1986 (4,8 Grad Celsius) ein.

Damit war der Dezember der elfte Monat in diesem Jahr, der zu warm war. Der wärmste Dezember war bisher im Jahre 1934 mit 8,4 Grad Celsius, der kühlste Dezember war im Jahre 1933 mit minus 1,8 Grad Celsius. Am 24. Dezember kletterte die Quecksilbersäule auf bis zu 14,1 Grad Celsius, am 8. Dezember wurde mit minus 7,4 Grad Celsius die niedrigste Temperatur gemessen. Insgesamt zeigte sich der Dezember zweigeteilt: Einer eher frostigen ersten Monatshälfte folgten in der zweiten Monatshälfte fast frühlingshafte Temperaturen.

Sonne: Das eher unruhige Dezemberwetter, geprägt vom Durchzug vieler Tiefdrucksysteme, ließ der Sonne nicht allzu viele Chancen: Insgesamt schien sie 35,8 Stunden, das sind zehn Stunden weniger als im langjährigen Mittel. Mit dieser Sonnenscheindauer reiht sich der Dezember zwischen den Jahren 2005 und 1995 auf Platz 31 ein. Nur an einem Tag schien die Sonne im vergangenen Monat länger als sechs Stunden, an zehn Tagen dagegen überhaupt nicht

Niederschlag: Der Dezember 2012 war sehr nass. Es gab kaum einen Tag, an dem es nicht regnete oder schneite. Insgesamt regnete es 137 Liter pro Quadratmeter, das ist fast die dreifache Menge (278 Prozent) eines normalen Dezembers in Bonn. Das ist Platz 1 in den 165-jährigen Aufzeichnungen der Stadt.

An 26 Tagen regnete es, den meisten Niederschlag gab es am 9. Dezember mit 20,6 Litern pro Quadratmeter. Zuletzt gab es im Dezember 1981 mehr Regentage. Wegen der vielen Niederschläge erreichte der Rhein am 29. Dezember mit einem Pegelstand von 7,28 Metern den Jahreshöchstwert. In der ersten Dezemberhälfte kamen die Niederschläge meistens als Schnee herunter. Der Dezember war außerdem der nasseste Monat des Jahres 2012.

Wind: Sturmböen von 75 Kilometern pro Stunde oder mehr gab es im Dezember nicht. Die mit 39,3 Kilometer pro Stunde stärkste Bö wurde am 30. Dezember gemessen.

Vergleich mit 2011: Der Dezember 2011 war um 1,1 Grad Celsius wärmer als der vergangene Dezember. Die niedrigste Temperatur blieb mit minus 1 Grad Celsius weit höher als 2012, während die Höchsttemperatur mit 13,4 Grad Celsius unter dem diesjährigem Wert blieb. 2011 gab es drei Frosttage und keinen Eistag. Die Sonne schien mit 28,7 Sunden acht Stunden weniger.

Autor Klaus Kosack ist der ehemalige Chefstatistiker der Stadt Bonn.

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