20 Geschichtsvereine kritisieren die Stadt Resolution für Erhalt des Stadtmuseums

BONN · Mit großer Empörung haben die 20 Bonner Geschichtsvereine mit ihren mehr als 7000 Mitgliedern auf die Pläne der Stadt zum möglichen Umzug des Stadtmuseums ins LVR-Landesmuseum reagiert.

Die Arbeitsgemeinschaft (AG) der Bonner Geschichtsvereine hat eine Resolution verfasst, mit der sie gegen das "geschichtsvergessene Vorhaben der Bonner Politik" angehen will, sagte der Vorsitzende Carl J. Bachem. Die Stadt wolle das Viktoriakarree verkaufen, "ohne eine Lösung für ein neues Domizil für das Stadtmuseum zu haben. Offensichtlich soll es sein Ende finden."

Unterbringung an der Colmantstraße denkbar

Wie berichtet, überlegt die Stadt derzeit, wie sie Stadtmuseum und Bonner Gedenkstätte unterbringen kann, wenn beide aus dem Viktoriakarree ausziehen müssen. Es gibt laut Stadtverwaltung verschiedene Überlegungen. Ursprünglich sollten beide Einrichtungen in die leerstehende Pestalozzischule gegenüber dem Stadthaus umziehen.

Nun gibt es auch Pläne, die Gedenkstätte mit dem Stadtarchiv im Stadthaus und das Stadtmuseum im Landesmuseum an der Colmantstraße unterzubringen. Das aber würde dessen sicheren Tod bedeuten, glaubt Bachem. Denn statt 1000 Quadratmetern stünden dann nur 150 zur Verfügung. Zahlreiche Exponate müssten im Depot "eingemottet werden", was laut Bachem wegen der nötigen konservatorischen Betreuung erheblich teurer sei.

Vereine fordern Einzug in die Pestalozzischule

Die AG fordert, Stadtmuseum, Gedenkstätte und Stadtarchiv in der Pestalozzi-Schule unterzubringen. "Diese denkmalgeschützten Gebäude bieten nach Untersuchungen der Stadt ausreichend Platz", so die Geschichtsvereine. Bachem: "Viele Bonner Bürger fühlen sich von der Verwaltung getäuscht." Die aktuelle Museumsplanung sei ein Affront gegenüber einem mehr als hundertjährigen bürgerschaftlichen Engagement, "das mit seinen vielen Schenkungen den Aufbau der Sammlungen erst ermöglicht hat".

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