Christoph 3 flog im vergangenen Jahr zu 971 Einsätzen Retter aus der Luft seit 50 Jahren im Rheinland

Hangelar · Christoph 3 war der erste Zivilschutz-Hubschrauber des Bundes, der vor 50 Jahren in den Dienst gegangen ist. Pilotinnen und Piloten der Bundespolizei Sankt Augustinstarteten 2020 vom Flughafen Köln/Bonn aus zu 971 Einsätzen.

 Rettungshubschrauber im Einsatz in der Region. (Archivfoto)

Rettungshubschrauber im Einsatz in der Region. (Archivfoto)

Foto: Matthias Kehrein

Die Zivilschutz-Hubschrauber des Bundes sind 2020 zu etwas weniger Einsätzen abgehoben als noch im Vorjahr. Ein Grund war die Corona-Pandemie. „Die Mobilität ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen und die Unfallstatistik des Statistischen Bundesamtes bestätigt auch, dass die Zahl der Verkehrsunfälle deutlich abgenommen hat“, erklärte der Vizepräsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Thomas Herzog, am Dienstag in Köln. Weniger Unfälle bedeuteten natürlich auch weniger Einsätze für den fliegenden Rettungsdienst.

Die 18 orangefarbenen Hubschrauber, die an zwölf Luftrettungszentren in ganz Deutschland stationiert sind, flogen nach Angaben des Amtes im vergangenen Jahr 14 039 Einsätze, bei denen sie 4031 Patienten transportierten. Angeführt wird die Statistik von Hubschrauber „Christoph 29“ in Hamburg mit 1651 Einsätzen und „Christoph 17“ in Kempten mit 1500 Einsätzen. 2019 waren alle Hubschrauber zusammen noch auf 14 816 Einsätze gekommen.

Die Hubschrauber werden vom Bund für den sogenannten Spannungs- und Verteidigungsfall bereitgehalten. Zum Beispiel könnten sie aus der Luft radioaktive Strahlung messen. In Friedenszeiten werden sie im Rettungsdienst genutzt, etwa bei Autounfällen oder verletzten Freizeitsportlern. Reitunfälle etwa seien „absolutes Alltagsgeschäft“, sagte Hubschrauberarzt Matthias Fröhlich.

Die Corona-Pandemie habe auch auf andere Weise die Zahl der Einsätze gedrückt, so das BBK. Unter anderem sei berichtet worden, dass Menschen gerade zu Beginn der Pandemie seltener die Rettung alarmiert hätten - aus Sorge, sich selbst zu infizieren. Ein dritter Aspekt: 2020 blieben viele Skisportler lieber zu Hause.

Rettungshubschrauber startet vom Flughafen Köln/Bonn

Christoph 3 war der erste Zivilschutz-Hubschrauber des Bundes, der vor 50 Jahren in den Dienst gegangen ist. Das eingespielte Team der Kölner Luftrettungsstation setzt sich aus Pilotinnen und Piloten der Bundespolizei Sankt Augustin, Notärztinnen und Notärzten der unfallchirurgischen Klinik Köln-Merheim und Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern der Berufsfeuerwehr Köln, des Arbeiter-Samariter-Bundes Köln e. V. und des Malteser Hilfsdienstes e.V. zusammen.

Träger des Luftrettungszentrums ist die Berufsfeuerwehr Köln, über die auch die Alarmierung erfolgt. Vom Flughafen Köln/Bonn aus startete Christoph 3 im Jahr 2020 zu 971 Einsätzen. „Christoph 3 ist ein essentieller Bestandteil der Notfallversorgung in Köln und für die umliegenden Kommunen“, sagt Dr. Christian Miller, Leiter der Feuerwehr Köln. „Jeder erkennt den markanten orangenen Retter aus der Luft und weiß, dass er im Ernstfall schnell und kompetent die bestmögliche Versorgung erhält.“

(mit Material von dpa)
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