Es ist der 22. Mai 2013 als ein Fahrer am Autobahnkreuz Bonn/Siegburg sein Bewusstsein verliert. Das Auto rast von der Straße auf den Grünstreifen und bleibt erst in einem Gebüsch unterhalb der Brücke stehen. Als Evgenij Lepp das Auto vor sich von der Fahrbahn driften sieht, hält er an und sieht nach dem Fahrer. Auch Daniel Latusinsky und Johannes Nayler bemerken den Unfall, stoppen ihr Auto und versuchen, den Mann aus dem Wagen zu ziehen. Als sie ihn auf den Seitenstreifen legen, eilt ein weiterer Helfer, Torsten Höpfer, dazu. Sie beginnen mit Herzdruckmassage und Beatmung. "Wir haben gedacht, dass er es nicht schafft", sagt Latusinsky und sollte recht behalten: Trotz schneller Stabilisierung verstirbt der 73-Jährige acht Tage später im Krankenhaus.

Auch Stefan Barth kann sich noch gut an die junge Mutter erinnern, die sich und ihren Säugling im Rhein ertränken wollte. Am 17. Februar 2014 hat er gerade Segelunterricht, als er eine Frau mit Kind im Wasser treiben sieht. Über dem Rhein schwirrt ein Hubschrauber, der versucht, der Frau einen Rettungsring zuzuwerfen. Doch die Mutter sträubt sich gegen Hilfe. Während eine Kölnerin das Kind aus dem Wasser zieht, steuern die Segler auf die Frau zu und versuchen, sie an Bord zu ziehen. Trotz Widerstand der Mutter schaffen Barth und die drei Kölner es, die Frau zu retten.

"Ich dachte die ganze Zeit, sie kollabiert gleich", erinnert sich Barth. Als er erfuhr, dass der Säugling den Mordversuch der Mutter ohne Verletzungen überstanden hatte, war er erleichtert. Auch die Mutter konnte versorgt werden.

"Dort, wo andere gaffen, haben alle, die heute hier sitzen, Zivilcourage gezeigt", sagte Löhrmann und übergab die Rettungsmedaillen.