Tempo 30 in der Reuterstraße "Wir wohnen an der schlimmsten Straße von Bonn"

Bonn · Ein Jahr nach Einführung von Tempo 30 in der Reuterstraße zieht Anwohnerin Ingrid Jaeschke Bilanz. Sie wohnt dort seit ihrer Geburt vor 68 Jahren. Tempo 30 ist ein Segen für sie.

 Ingrid Jaeschke würde gerne aufs Land ziehen, doch ihr Mann hängt an ihrem Elternhaus auf der Reuterstraße.

Ingrid Jaeschke würde gerne aufs Land ziehen, doch ihr Mann hängt an ihrem Elternhaus auf der Reuterstraße.

Foto: Stefan Hermes

Seit 68 Jahren wohnt Ingrid Jaeschke an der Reuterstraße. Davon hat sie 67 Jahre lang den stetig wachsenden Verkehrslärm an der viel befahrenen Verbindung zwischen A565 und der innerstädtischen B9 als gegeben, als nahezu unabänderlich angesehen. „Wenn du an der Reuterstraße wohnst, hast du die Arschkarte gezogen“, sagt die sich ansonsten in wohl formulierten und überlegten Sätzen ausdrückende Mutter von drei erwachsenen Söhnen. „Schon ewig“, sagt sie, „wohnen wir an der schlimmsten Straße von Bonn.“ Seit Anfang 2020 hat sich durch die probeweise Einführung einer streckenbezogenen Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Kilometer pro Stunde für die Reuterstraßen-Anwohner zwischen Kirschallee und Bonner Talweg einiges zum Besseren gewendet. Die Maßnahme ist Teil des „Entlastungspakets Reuterstraße“ und durch den Luftreinhalteplan für Bonn von der Bezirksregierung Köln verbindlich festgesetzt worden.