Ohne Schiffskonvoi, aber mit Höhenfeuerwerk Rhein in Flammen 2023 findet nur in Bonn statt

Bonn · Die Stadt Bonn und die Tourismus & Congress GmbH haben entschieden, das nächste Rhein in Flammen ohne die Nachbarkommunen zu bestreiten. Es fehlen Einnahmen, weil weniger Schiffe dabei sind.

Rhein in Flammen findet 2023 ohne offiziellen Schiffskonvoi statt.

Rhein in Flammen findet 2023 ohne offiziellen Schiffskonvoi statt.

Foto: Frank Homann

Rhein in Flammen soll im Jahr 2023 in einer räumlich reduzierten Variante stattfinden. Das teilten Stadt Bonn und Tourismus & Congress GmbH am späten Mittwochnachmittag nach einem Gespräch mit den bislang beteiligten Kommunen zwischen Bonn und Linz mit. Laut Pressemitteilung haben die Partner vereinbart, „umgehend Planungsgespräche für Rhein in Flammen“ 2024 aufzunehmen, um die beliebte Veranstaltung in ein neues Konzept zu überführen, wirtschaftlich zu sichern und nachhaltig weiterzuentwickeln.

Wie berichtet, war das genaue Programm für Rhein in Flammen am ersten Maiwochenende 2023 bisher noch offen. Dabei ging es vor allem um den Schiffskonvoi und die Beleuchtung der Ufer. Veranstalter Jürgen Harder hat das Landprogramm für die Bonner Rheinaue bereits organisiert.

„2023 soll es die etablierte Landveranstaltung in der Bonner Rheinaue ebenso geben wie das musiksynchrone Feuerwerk. Statt eines Schiffskonvois zwischen Bonn und Linz sind individuelle Schifffahrten geplant“, teilen T&C und Stadt Bonn mit. Das Rheinufer werde nur noch im Bonner Stadtgebiet illuminiert.

Finanzierungslücke von 100.000 Euro

Im Vorfeld ging es vor allem um die Finanzierung. Stadt und T&C begründen ihre Entscheidung jetzt mit einer Finanzierungslücke von 100.000 Euro. Außer der Stadt Bonn habe so gut wie keine weitere Kommune eine finanzielle Beteiligung zugesagt. Bisher wurden die Feuerwerke an der Strecke zwischen Bonn und Linz, Uferbeleuchtung und Lichtinstallationen sowie Kosten für Sicherheit und Genehmigungen mit der Feuerwerksabgabe auf Schiffstickets bezahlt.

„Basis einer Durchführung von Rhein in Flammen in der bis 2019 bekannten Form sind rund 12.000 verkaufte Schiffskarten sowie Sponsoreneinnahmen“, teilen die Veranstalter mit. Eine Abfrage bei den Reedereien habe jedoch lediglich einen Rücklauf von rund 4500 zu verkaufenden Plätzen ergeben, der sich unter Umständen noch auf 6000 Plätze erweitern lasse. „Hierdurch ergibt sich nach aktueller Planung die genannte Finanzierungslücke.“ Um die reduzierte Variante für 2023 finanziell abzusichern, will die Stadt Bonn 40.000 Euro zur Verfügung zu stellen. Einen entsprechenden Vorschlag werde die Stadtverwaltung in Kürze dem Rat zur Entscheidung vorlegen.

Organisation des Feuerwerks noch offen

„Für das Landprogramm 2023 ändert sich nichts“, sagte der zuständige Veranstalter Jürgen Harder dem GA. Offen sei jetzt noch, wer für das Feuerwerk in der Rheinaue verantwortlich sei. Harder hatte im Vorfeld angeboten, auch die Organisation des Schiffskonvois zu übernehmen. Die Absage findet er schade, denn „der Ursprung von Rhein in Flammen ist es, den Rhein zu illuminieren und durch ein immerwährendes Feuerwerk zu fahren“, so Harder.

Rico Fenoglio, Geschäftsführer der Wanted GmbH und Veranstalter der großen Party auf der MS Rheinfantasie, sagte über die abgespeckten Pläne für 2023: „Der Charakter der Veranstaltung Rhein in Flammen auf dem Wasser ist im Eimer.“ Grund dafür, dass so wenig Schiffstickets verkauft werden, ist laut Fenoglio, „dass man die Schiffe nicht rechtzeitig angefragt hat“. Es habe Verbindlichkeit gefehlt, sodass große Schiffe längst anders vergeben seien. Bei den Planungen für Rhein in Flammen 2024 müssten die mit an den Tisch, die die Rechnungen bezahlen sollen. „Wir brauchen mehr Transparenz“, sagte Fenoglio. Sein Partyschiff war bisher das einzige im Vorverkauf für 2023. Ob es unter den geänderten Vorzeichen fährt, werde innerhalb der nächsten Wochen entschieden.

Die Eigner der Bonner Personen Schiffahrt (BPS) wollen mitmachen, auch wenn Rhein in Flammen 2023 eher zu einer Abendfahrt mit Einzelfeuerwerk wird, ähnlich wie bisher die Fahrten zu den Feuerwerken nach Bad Breisig oder Andernach. „Wir in Bonn sind froh, dass etwas stattfindet, aber ich weiß nicht, wie viele Kollegen von außerhalb sich auf einen langen Anfahrtsweg machen“, sagte BPS-Vorstand Clemens Schmitz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort