Provisorium am Rheinufer Rheingasse in Bonn bleibt vorerst eine Einbahnstraße

Bonn · Die Stadt Bonn will an der provisorischen Verkehrsführung auf der Rheingasse festhalten, obwohl die Baustelle am Koblenzer Tor längst vorüber ist. Sie begründet das mit Restarbeiten am Rheinufer.

Die Rheingasse bleibt zunächst Einbahnstraße.

Die Rheingasse bleibt zunächst Einbahnstraße.

Foto: Benjamin Westhoff

Die provisorische Verkehrsführung in der Rheingasse mit einer Einbahnstraßenregelung für motorisierte Fahrzeuge bleibt noch eine Zeit bestehen. Das teilte Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann auf Nachfrage mit. Hintergrund seien Restarbeiten, die die Stadt am Rheinufer durchzuführen plant. Voraussichtlich Anfang März will das Tiefbauamt bei trockener Witterung die Fahrradstraßen im Abschnitt zwischen Zweiter Fährgasse und Rheingasse markieren, führte der Sprecher aus. In diesem Zuge würde auch die Einbahnstraßenregelung wieder aufgehoben.

Stadt markiert die Fahrradstraßen rot

Die Fahrradstraßen – auf solchen Straßen haben Radfahrer Vorrecht vor Autos – sollen am Rheinufer entsprechende Schriftzüge auf der Fahrbahn und eine durchgehend rote Randmarkierung bekommen. „Da wir aufgrund der Rotmarkierungen an den Seitenbereichen auf gesamter Länge hier besonders auf die Griffigkeit achten müssen, verwenden wir hier eine sogenannte Rollplastik“, erklärte Tiefbauamtsleiter Peter Esch. Sie sei dünner als eine normale Markierung.

Rheingasse in Bonn am Rheinufer bleibt Einbahnstraße
Foto: GA

Die künftige Verkehrsführung: Auf dem südlichen Abschnitt des Rheinufers wird der Individualverkehr laut Stadt zwischen der Zweiten Fährgasse und der Ersten Fährgasse in Richtung Norden fahren können und über die erste Fährgasse auf die Adenauerallee zurückgeführt. Der Individualverkehr von Norden/Josefstraße kommend wird am Rheinufer weiterhin nicht über die Ecke Rheingasse hinaus in Richtung Süden fahren können. Er wird auch in Zukunft über die Rheingasse auf die Adenauerallee geführt. Im Abschnitt Rheingasse bis Erste Fährgasse wird der Kfz-Verkehr in Einbahnrichtung von Nord nach Süd geführt. In diesem Abschnitt darf der Radverkehr – wie am gesamten Rheinufer – in beide Richtungen fahren.

Das Bonner Tiefbauamt hatte kurz nach Beginn der baustellenbedingten Sperrung einer Durchfahrt des Koblenzer Tores von Februar bis Oktober vergangenen Jahres die Einbahnstraße in der Rheingasse eingeführt. Während der Bauarbeiten wurden stadteinwärts fahrende Autos aus dem Süden über die Zweite Fährgasse und das Rheinufer umgeleitet. Das führte zu Rückstaus, weil nicht ausreichend Fahrzeuge über die Ampel an der Kreuzung Rheingasse/Belderberg abfließen konnten. Deshalb ließ das Tiefbauamt eine zusätzliche Abbiegespur in der Rheingasse markieren, durch die mehr Fahrzeuge abfließen konnten.

Provisorium seit fast einem Jahr

Sie besteht seit nunmehr fast einem Jahr. Seit dieser Zeit können Autos nicht mehr vom Belderberg direkt in die Rheingasse fahren. Das ist nur Radfahrern erlaubt. Autofahrer müssen einen Umweg am Rheinufer entlang in Kauf nehmen. Davon betroffen sind auch Nutzer einer Tiefgarage unter den Rheinlogen-Wohnhäusern.

Parallel zur Baustelle am Koblenzer Tor hatte die Stadt bereits erste Eingriffe an der Rheinuferstraße vorgenommen mit dem Ziel, den Autoverkehr dort zu reduzieren. Dazu zählte die Herausnahme von rund 150 Parkplätzen entlang der Hochwassermauer. Autos konnten bis dahin auf dem Bordstein parken, den nun Fußgänger nutzen können. Die Fahrbahn Richtung Süden zwischen Rheingasse und Zweiter Fährgasse wurde zur Fahrradstraße. Vor der Oper entstand ein Stück sicherer Radweg (Protected Bike Lane). Über die Rheinuferstraße können mittlerweile aus Süden kommende Autos nicht mehr auf direktem Weg die Operngarage erreichen, weil das Brassertufer ab Rheingasse eine Einbahnstraße ist.

Auf dem Abschnitt von der Rheingasse bis Rosental ändert sich nach Angaben der Stadt an der Verkehrsführung nichts mehr. Ab Ende des Jahres 2023 soll der gesamte Uferbereich zwischen Zweiter Fährgasse und Rosental in mehreren Bauabschnitten aufgewertet werden.

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