Deutsches Museum in Bonn Rheinische Lesefest Käpt'n Book endete mit buntem Programm

BONN · Mit Experimenten, Explosionen und vielen Abenteuern ist am Sonntag das Rheinische Lesefest "Käpt'n Book" zu Ende gegangen. Bevor die letzten Leseratten das Bücherschiff verließen, drehte sich auf dem Abschlussfest im Deutschen Museum alles um die berühmte Kindergeschichte "Alice im Wunderland".

 Mit Feuereifer waren die Kinder auch am letzten Tag des Rheinischen Lesefestes bei der Sache.

Mit Feuereifer waren die Kinder auch am letzten Tag des Rheinischen Lesefestes bei der Sache.

Foto: BArbara Frommann

An zahlreichen Mitmachstationen hatten die kleinen Besucher Gelegenheit, die Märchenwelt zu entdecken und deren faszinierende Geheimnisse zu erforschen. Für Stimmung sorgte ein buntes Bühnenprogramm mit Musik. Auf den beiden Etagen im Deutschen Museum war zwischenzeitlich kaum noch ein Durchkommen.

"Wir hatten bereis 900 Besucher, und es dürften am Ende des Tages wohl doppelt so viele werden", sagte die Organisatorin des Festes, Natascha Zitzke. Staunend verfolgten die Kinder am Mittag die Vorführungen von Professor Technikus und Professor K.Wumm. Bei dem Mitmachvortrag ließen sie einen Riesenturm aus Bauklötzen einstürzen, verursachten eine Wasserexplosion und entlarvten flunkernde Kinder mit einem selbstgebautem Lügendetektor.

"Wir wollten einmal das Wunderland mit Experimenten erforschen und mit Naturwissenschaft erklären", sagte Zitzke. Gelegenheit dazu hatten die Kinder an vielen Stationen wie dem "Baum der Grinsekatze" oder am "Tränenteich". Im "Haus des Hutmachers" erforschte die sechsjährige Kendra mit ihrem Bruder Keno (9) den Unterschied verschiedener Textilien bei der Wärmeisolierung.

"Die Jute fühlte sich ja viel wärmer an als die Alufolie", berichtete sie aufgeregt. Nebenbei hatten die Kinder und ihre Eltern ausreichend Gelegenheit, die Ausstellung des Museums zu durchstöbern und Erfindungen wie das Elektronenmikroskop, die MP3-Kodierung oder die Photovoltaik kennenzulernen.

475 Veranstaltungen an 140 Orten, verteilt auf 22 Städten und wieder einmal über 30.000 Besucher - das ist die Bilanz des diesjährigen Festivals. "Wir hatten wieder einmal eine wahnsinnige Resonanz", freute sich Cornelia Kothe, Käpt'n Book-Projektleiterin im Kulturamt der Stadt Bonn. "Ich bekomme Gänsehaut, wenn ich nur darüber nachdenke."

Zwei Wochen lang präsentierte das Lesefest 47 Autoren und ihre Geschichten. "Wir hatten wieder eine Mischung aus vielen neuen und bekannten Autoren", sagt sie. Das Lesefest, das in den letzten Jahren immer weiter gewachsen ist, sei ein echter Magnet, so Kothe. "Es gibt eine riesige Nachfrage, wir kommen aber langsam an unsere Grenze."

Ob "Käpt'n Book" im nächsten Jahr in der gleichen Größe oder überhaupt wieder stattfinden könne, sei noch nicht abzusehen. "Wir haben die Zusagen für die Landesgelder", sagt Kothe. Ob auch die Stadt Bonn wieder mitmache, die diesmal 60.000 Euro beisteuerte, sei hingegen noch unklar.

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