Aktuell 7,50 Meter Rheinpegel in Bonn könnte am Freitag auf acht Meter steigen

Update | Bonn · Der Pegelstand des Rheins in Bonn liegt am Freitag bei 7,50 Meter. So viel Wasser hatte der Rhein in einem Juli seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1820 nicht mehr. Die Stadt rechnet am Abend mit einem Pegel von acht Metern.

Der Rheinpegel in Bonn ist in den vergangenen Tagen stark gestiegen.

Der Rheinpegel in Bonn ist in den vergangenen Tagen stark gestiegen.

Foto: Benjamin Westhoff

Der Rheinpegel in Bonn liegt am frühen Freitagabend bei 7,50 Metern. Bereits am Donnerstag überschritt der Pegelstand die Sieben-Meter-Marke. Die Uferpromenaden in Beuel und in der Bonner Innenstadt wurden überschwemmt. Wie die Stadt mitteilt, sind das Rathenau- und das Brassertufer in Bonn gesperrt.

Die Pegel am Oberrhein steigen aktuell weiter und sorgen daher für eine angespannte Hochwasserlage. Die Stadt Bonn geht davon aus, dass am Bonner Pegel am Freitag in den späten Abendstunden ein vorläufiger Höchststand des Rheins von knapp acht Metern erreicht wird. Danach wird der Pegel voraussichtlich langsam wieder fallen, aber auf einem hohen Niveau bleiben. Abhängig ist die weitere Entwicklung von weiteren Regenfällen und dem Zusammentreffen von Scheitelwellen an Rhein und Mosel.

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Laut Karsten Brandt, dem Betreiber der Bonner Wetterplattform donnerwetter.de, hat Bonn bereits am Donnerstag den höchsten Juli-Pegel seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1820 erreicht.

Den Rekord in einem Juli hielt bislang der 5. Juli 1980. Damals stieg der Rheinpegel auf 6,51 Meter an - den bisher höchsten gemessenen Wasserstand im Juli. Laut dem Wetterexperten sind je nach Zuflussmenge aus der Mosel in den kommenden Tagen auch Pegel um 800 bis 850 Zentimeter denkbar.

Bereits am Mittwoch hatte der Rhein in Bonn die Fünf-Meter-Marke überschritten. Für den Sommermonat Juli war bereits das ein ungewöhnlich hoher Wasserstand. In den letzten 34 Jahren hat der Rhein an keinem einzigen Juli-Tag einen Pegelstand oberhalb der Fünf-Meter-Marke erreicht. In den allermeisten Jahren lag der Pegel weit darunter. Zuletzt war 1987 in einem Juli so viel Wasser im Rhein.

Grund für den hohen Pegelstand ist vor allem das Unwetter mit Starkregen in Bonn und der Region, das am Mittwoch für unzählige Überschwemmungen sorgte. Viele Menschen starben an den Folgen der Überschwemmungen, etliche Menschen werden derzeit noch vermisst.

Auswirkungen durch Hochwasser in Bonn

Ab einem Pegel von sechs Metern dürfen Schiffe nur noch langsam und in der Mitte des Stroms fahren. Die Beueler Uferpromenade wird ab einem Pegelstand von sieben Metern überflutet, für die Uferpromenade und die Fahrbahn am Rathenauufer zwischen Erster und Zweiter Fährgasse in Bonn wird es ab sieben Metern kritisch. Eine Übersicht über alle Auswirkungen der Pegelstände des Rheins in Bonn gibt es hier.

Das Lokal „Zur Siegfähre“ in Troisdorf hat sich bereits frühzeitig auf den steigenden Pegel vorbereitet und das Lokal geräumt. „Leider mussten wir heute beschließen unseren Betrieb auszuräumen, da es wohl zu einer größeren Hochwasserwelle kommen wird“, schrieben die Betreiber am Montag bei Facebook. Das Lokal bleibt vorübergehend geschlossen.

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