Büroviertel am Trajektkreisel Richtkranz über 70-Millionen-Bau

BONN · "Was wir als Stadt tun können, damit die GIZ sich wohlfühlt, werden wir tun." Das hatte Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch im August 2012 bei der Unterzeichnung des Kaufvertrags für das Gelände der neuen Zentrale der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) angekündigt.

 Richtfest in der neuen GIZ-Zentrale.

Richtfest in der neuen GIZ-Zentrale.

Foto: Barbara Frommann

Wer nun, 19 Monate später, den Worten der Bauherren lauschte, darf sicher sein, das diese Versprechen eingehalten wurden. "Es war eine sehr gute Zusammenarbeit", lobte GIZ-Vorstandssprecherin Tanja Gönner am Freitag beim Richtfest des 70-Millionen-Baus. Für den neuen Aufsichtsratschef Friedrich Kitschelt ist die Zentrale "ein Bau für den Standort Bonn und auf den Standort Bonn".

400 Einzel- und 50 Doppelbüros sollen hier Mitte 2014 bezugsfertig sein und insgesamt 500 Mitarbeitern einen Arbeitsplatz bieten - und noch mehr. "Dieser Bau ist nach modernsten Vorschriften gebaut und bringt alles mit, um ein attraktiver Arbeitsplatz an einem attraktiven Standort zu sein", ist sich GIZ-Vorstandsmitglied Hans-Joachim Preuß sicher, dass der neue Arbeitsplatz bei den Beschäftigten gut ankommt.

So stehen neben Besprechungsräumen und Konferenzsälen auch Eltern-Kinder-Zimmer oder Ruheräume zur Verfügung. Möglicher Schweißgeruch soll keine Ausrede für den Nicht-Gebrauch von Fahrrädern für die Anreise sein: Der neue Bau wird Duschen und Umkleideräume haben.

Der Fokus innerhalb des Mäanderbaus soll aber natürlich auf der Arbeit liegen. Für die, so äußerte Oberbürgermeister Nimptsch in seiner humorigen Rede, wünsche er sich denselben positiven Effekt, wie ihn ein Mäander auf Flüsse habe: "Ein Arbeiten, bei dem unsinnige Hierarchien verpönt sind." Denn sonst entstehe, wie beim Fluss, schnell ein Trockental. Und Nimptsch ergänzte: "In diesem Bau sollen Ideen und Innovationen entstehen und Querdenken erwünscht sein."

Weitere Projekte im Bundesviertel

Die Erweiterung des Bundesviertels rund um den Trajektkreisel nimmt nicht nur durch das Richtfest der GIZ-Zentrale weiter Konturen an.

B9-Offices: Wer den Kreisel in Richtung Bad Godesberg befährt und an der Ampel nach rechts blickt, bekommt eine Idee davon, wie das ovale Gebäude später aussehen soll. Noch ist hier jedoch lediglich eine planierte Fläche zu sehen, auf der in den nächsten zwei bis drei Jahren 25 000 Quadratmeter Bürofläche entstehen soll.

Sozietät Flick Gocke-Schaumburg: Vor wenigen Wochen bereits mit einem renommierten Preis ausgezeichnet (der GA berichtete), steht nun der Baubeginn kurz bevor. Die Baugrube ist bereits ausgehoben, laut dem zuständigen Architekturbüro Eller + Eller werden die Hochbauarbeiten im Mai beginnen. Die Fertigstellung ist nach derzeitigem Stand für Ende 2015 geplant.

The Square: Das Projekt von Immobilienkaufmann Marc Asbeck soll noch im Sommer fertig sein.

Neuer Aufsichtsratschef

Der GIZ-Aufsichtsrat hat Friedrich Kitschelt zu seinem neuen Vorsitzenden gewählt. Kitschelt ist seit Januar 2014 Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Im Bundeskanzleramt leitete er zuvor das Referat Nord-Süd-Beziehungen und Menschenrechtspolitik. Neu im Aufsichtsrat sind Anja Hajduk und Sonja Steffen (beide MdB), die Parlamentarische Staatssekretärin Brigitte Zypries und Staatssekretär Stephan Steinlein.

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