Hans-Riegel-Halle in Kessenich Rückbau der Riegel-Halle geht weiter

BONN · Ungeachtet der Proteste aus der Bonner Kommunalpolitik setzt Haribo den Rückbau der Hans-Riegel-Halle in Kessenich fort. Am Montag wurden die Mitarbeiter darüber informiert, dass die asbesthaltigen Dachplatten abmontiert würden.

Bis Dienstagabend standen nur noch die Mauern auf der Stirnseite der Halle, ein paar restliche Platten und das rote Stahlgerüst mit dem Namenszug des vor einem Jahr verstorbenen früheren Haribo-Patriarchen. Erst nach mehrmaliger Nachfrage erklärte Unternehmenssprecher Marco Alfter gestern: "Wir decken die Dachhaut, wie bereits durch unsere Geschäftsführung angekündigt, von beiden Seiten ab, um die kontaminierten Dachplatten fachgerecht entsorgen zu lassen. Hierzu liegen uns die erforderlichen Genehmigungen vor."

Die Genehmigungen beziehen sich wohl auf die Entsorgung der asbesthaltigen Platten, denn laut Stadtverwaltung handelt es sich juristisch nicht um einen Abriss: "Da wird lediglich das Dach abgetragen. Dafür ist keine Abrissgenehmigung erforderlich", sagte eine Sprecherin der Stadt Bonn.

Vor sechs Wochen hatte Haribo noch öffentlich empört reagiert: "Zutiefst betroffen, einen Tag vor dem Jahresgedächtnis des verstorbenen Familienmitgliedes Dr. Hans Riegel, weisen die Familie sowie die Geschäftsführung die haltlosen Vorwürfe im Zusammenhang mit der Berichterstattung zum angeblichen Abriss der Hans-Riegel-Halle mit aller Entschiedenheit zurück."

"Mit dem trotz öffentlicher Debatte unbeeindruckt schnellen Abriss der historischen Badmintonhalle lässt die Unternehmensführung von Haribo erkennen, welchen Stellenwert Denkmalschutz und die kritischen Stimmen aus der Bevölkerung bei ihr genießen", sagte Anatol Koch, Fraktionsgeschäftsführer der Linksfraktion, und erinnerte an den Beschluss des Unterausschusses für Denkmalschutz. Der hatte das Vorgehen des Unternehmens gerügt und einige Fragen nach der Rolle der Denkmalbehörde aufgeworfen. Die soll "von höherer Ebene" ausgebremst worden sein, hieß es.

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