Bonner Freibäder Saisonkarte kommt – und wird billiger

Bonn · Besucher der Bonner Freibäder können im Sommer eine Saisonkarte kaufen. Der Sportausschuss genehmigte den Vorschlag des Sport- und Bäderamtes, wieder eine solche Karte einzuführen, machte aber beim Preis klare Vorgaben.

Nicht 150 Euro für Erwachsene (ermäßigt 100 Euro) soll sie kosten, wie die Stadt vorschlägt, sondern deutlich weniger: 100 Euro für Erwachsene (ermäßigt 50 Euro).

Die Politiker folgten damit einstimmig einem Antrag von CDU, Grünen und FDP, die befanden: Der vorgeschlagene Preis ist nicht so attraktiv, dass viele Bürger das Angebot annehmen. Tobias Haßdenteufel, der für die Linke einen Antrag auf Reduzierung des Preises gestellt hatte, sagte: „Die Begründung für den hohen Preis, dass man dafür in sechs Bonner Freibäder gehen könnte, geht an der Realität vorbei. Ein Freibadbesuch ist ja keine Sightseeing-Tour.“

Außerdem beschloss der Sportausschuss: Der ermäßigte Preis soll auch für Studenten und Auszubildende gelten. Die Fördervereine dürfen weiter selbst vergünstigte Saisonkarten anbieten, so wie der Förderverein des Friesdorfer Freibades es bereits seit langem tut. Außerdem prüft die Verwaltung, ob eine Familienkarte für den Freibadbesuch eingeführt wird. Über die Details wird dann der Projektbeirat Bäder entscheiden.

Die Saisonkarte soll für alle Bonner Freibäder an rund 90 Badetagen von Ende Mai bis Ende August gelten. Die Verwaltung verspricht sich Mehreinnahmen von 200 000 Euro, allerdings unter Voraussetzung der höheren Preisgestaltung. Diese verteidigte Vize-Amtsleiterin Elke Palm: „Wir haben die Preisgestaltung an den 50er Karten orientiert, die für Erwachsene 150 Euro kosten.“ Ihre Befürchtung: Wird die Saisonkarte billiger, gehen die Einnahmen aus diesen 50er Karten verloren.

Für den Meinungswechsel, wieder eine Saisonkarte einzuführen, waren die guten Erfahrungen im „Friesi“ ausschlaggebend sowie die Erkenntnis, dass solche Karten zu festen Einnahmen und besserer Auslastung der Bäder auch bei schlechtem Wetter führen und damit die Wirtschaftlichkeit verbessern.

Die Saisonkarte früherer Prägung war 2006 zugunsten von Mehrfachkarten abgeschafft worden, weil es Missbrauch gab durch illegale Weitergabe und ein rückläufiger Absatz festgestellt wurde. Außerdem herrschte die Auffassung, dass man sich einzelne Leistungen lieber einzeln bezahlen lassen sollte. Die neue Saisonkarte soll personenbezogen mit Foto und Name des Inhabers gestaltet werden, damit eine Weitergabe nicht möglich ist.

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