Kommentar zur Sperrung an der Waldau Salomonische Lösung

Venusberg · Die Aufregung um die geplante Sperrung des schönsten Waldweges durch die Kopfbuchen an der Waldau darf sich wieder legen. Die Entscheidung ist gefallen. Der Weg wird gesperrt, bleibt aber dennoch begehbar.

 Auf eigene Gefahr kann der Weg durch den Kopfbuchenwald weiterhin genutzt werden.

Auf eigene Gefahr kann der Weg durch den Kopfbuchenwald weiterhin genutzt werden.

Foto: Rolf Kleinfeld

Was sich so anhört wie ein Paradoxon ist in Wirklichkeit eine salomonische Lösung, mit der die Politik alle Beteiligten zufriedenstellen will. Die erholungssuchenden Spaziergänger im Wald, die weiter wie bisher – auf eigene Gefahr – durch den Kopfbuchenbestand laufen können. Aber auch die Naturschützer, die sich für die Sperrung ausgesprochen haben, weil ihnen in der Abwägung der Erhalt der Kopfbuchen wichtiger ist.

Alles gut also? Wohl kaum, denn wenn am Beginn und am Ende dieses Waldweges nun Schilder aufgestellt werden, die auf „Lebensgefahr“ durch womöglich umkippende Bäume hinweisen, müsste man diese Schilder wohl auch an vielen anderen Stellen rund um die Waldau aufstellen. Dann würde der Wald zum Schilderwald, was auch keinem gefallen kann.

Laut Stadt gibt es eine sichere Alternative, nämlich den kürzlich eröffneten Holzbohlensteg, der 80.000 Euro gekostet hat. Aber gerade mal drei bis vier der skurril geformten Bäume kann man von ihm aus beobachten. Aber wer seinen Kindern den richtigen „Geisterwald“ zeigen will, macht einen Bogen um diesen künstlichen Steg und geht auf eine ausgedehnte Wanderung. Rund um die Waldau gibt es nämlich mehr als 500 dieser Kopfbuchen.

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