Fusion Sankt-Josef-Hospital und Sankt-Marien-Hospital schließen sich zusammen

BEUEL · Patienten bemerken bei ihrem Krankenhausaufenthalt nichts, aber hinter den Kulissen wird gerade die Fusion des Sankt-Josef-Hospitals in Beuel und des Sankt-Marien-Hospitals auf dem Venusberg umgesetzt. Zum 1. Januar hat das NRW-Gesundheitsministerium die Verschmelzung beider Krankenhäuser genehmigt. Der neue Name lautet: GFO Kliniken Bonn. GFO steht für Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe.

"Da beide Häuser von Anfang an den gleichen Träger haben und seit Jahren die Zusammenarbeit intensiviert worden ist, war die Fusion naheliegend", erklärte gestern Verwaltungsdirektorin Susanne Minten. Die wirtschaftliche Situation beider Hospitäler sei seit einigen Jahren angespannt. Der jeweilige Jahresabschluss hätte eine geringfügige Unterdeckung ausgewiesen, weshalb Einsparungen notwendig würden. "Durch die Fusion ergeben sich Synergieeffekte in zahlreichen Aufgabengebieten", betonte die Verwaltungsdirektorin.

Ziel sei es nun, so Minten, beide Einrichtungen zu leistungsfähigen und modernen Krankenhäusern auszubauen und dadurch beide Standorte dauerhaft zu sichern. Beide Krankenhäuser werden als sogenannte Betriebsstätten ihren jeweiligen Namen behalten, damit die Bevölkerung sich weiterhin mit ihrem gewohnten Krankenhaus identifizieren kann.

Minten ist davon überzeugt, dass sowohl Patienten als auch Mitarbeiter nur Vorteile durch die Fusion haben werden: "Durch die Zusammenlegung können wir die jeweiligen medizinischen Schwerpunkte für beide Häuser nutzen." So arbeiten die Chefärzte der Chirurgie, Professor Berthold Schneider, und der kardiologischen Abteilung innerhalb der Inneren Medizin, Professor Heyder Omran, schon jetzt in beiden Krankenhäusern.

Derweil kommt der Neubau am Venusberghang gut voran. Dort wird ein Ärztehaus samt Parkhaus (160 Stellplätze) errichtet. Die Eröffnung ist für dieses Frühjahr geplant. Im Ärztehaus werden mehrere Arztpraxen für Strahlentherapie, Onkologie, Gefäßmedizin, Orthopädie, Nuklearmedizin und ein Schlaflabor eingerichtet. Die GFO hat am Standort Marien-Hospital insgesamt acht Millionen Euro investiert.

In Beuel ist Ende 2011 der neue Ostflügel, der fast die Hälfte des gesamten Krankenhauses ausmacht, eröffnet worden. Dort wurden vier Bettenstationen und eine kardiologische Funktionseinheit untergebracht. In Planung befindet sich derzeit die Sanierung der Unfallambulanz. Im St-Josef-Hospital leben noch drei Schwestern, die im Krankenhausalltag auch präsent sind. Im Sankt-Marien-Hospital leben seit fast zehn Jahren keine Schwestern mehr.

GFO Kliniken Bonn
Beide Krankenhäuser haben zusammen 600 Betten und 1300 Mitarbeiter. 2012 wurden an beiden Standorten zusammen 28.000 Patienten stationär und mehr als 50.000 Patienten ambulant behandelt. Das neue Leitungsteam besteht aus Verwaltungsdirektorin Susanne Minten und Pflegedirektorin Carola Tönnemann.

Beide Hospitäler wurden Ende des 19. Jahrhunderts eröffnet und sind von Anfang an in der Trägerschaft der Franziskanerinnen zu Olpe. Insgesamt betreibt diese Gemeinnützige Gesellschaft zwölf Krankenhäuser und 28 Einrichtungen aus den Bereichen Altenhilfe sowie Kinder- und Jugendhilfe. Die Einrichtungen befinden sich in NRW und Rheinland-Pfalz und beschäftigen zusammen mehr als 7000 Mitarbeiter.

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