Tag der offenen Tür in Bonn Satelliten im All waren die Stars beim DLR

Bonn · Mit einem virtuellen Rundgang durch die internationale Raumstation, Experimenten feierte das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum am Standort Bonn heute Tag der offenen Tür.

Kinder und Erwachsene schauten beim Bühnenprogramm am DLR zu.

Kinder und Erwachsene schauten beim Bühnenprogramm am DLR zu.

Foto: Barbara Frommann

Großes Highlight des Tages der offenen Tür war die Raumfahrtshow: Wissenschaftler des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums (DLR) nahmen am Sonntag die Besucher mit auf eine Reise zur Internationalen Raumstation. Mit einfachen Experimenten wurde erklärt, wie beispielsweise ein Raumschiff ins Weltall fliegt. Kleine Nachwuchs-Wissenschaftler aus dem Publikum durften den Wissenschaftlern dabei zur Hand gehen und so die mit Luftdruck betriebene Modellrakete mit einer Luftpumpe tanken. Mit einer Virtual-Reality-Brille konnten die Besucher einen kleinen Rundgang durch die Internationale Raumstation machen.

Die Internationale Raumstation kennen viele, doch die zahlreichen Satelliten im All sind nur wenigen bekannt. Dabei leisten diese wichtige Arbeit: „Von der Wettervorhersage bis zur Katastrophenhilfe, die Satelliten sind vielseitig“, sagt Christian Brühns, Fachgruppenleiter für Nationale Erdbeobachtung.

Der Bereich Erdbeobachtung ist mit 52 Mitarbeitern der größte Fachbereich des sogenannten Raumfahrtmanagements am Standort Bonn. Das Raumfahrtmanagement organisiert von Bonn aus das Raumfahrtprogramm der Bundesrepublik und betreut die Umsetzung von Projekten zum Bau von Satelliten.

„Wir sind dafür zuständig, die Fördermittel zu vergeben und die Projekte über mehrere Jahre von der Idee bis zum Abschluss zu betreuen, um sicherzustellen, dass die Geldmittel entsprechend verwendet wurden“, erklärt Barbara Jiménez von der Abteilung für EU-Angelegenheiten und Nationale Kontaktstelle Raumfahrt. Rund 1,2 Milliarden Euro beträgt das jährliche Budget des Raumfahrtmanagements.

Die Abteilung Erdbeoachtung betreut aktuell sechs Großprojekte im Umfang von durchschnittlich 200 Millionen Euro pro Projekt. „Wir nehmen nicht nur Aufträge der Bundesregierung entgegen, sondern wir arbeiten selbst aktiv daran, Bedarf zu ermitteln und neue Projekte zu initiieren“, sagt Brühns.

Am Standort Bonn wird zwar selbst nicht geforscht, die Wissenschaftler arbeiten jedoch eng mit Forschungseinrichtungen zusammen: „Da geht es dann um die Auswertung der Daten unserer Satelliten, wie wir die Auswertung effizienter gestalten und sie für die Nutzer besser zur Verfügung stellen können.“ So gibt es Satelliten, die Bilder von Katastrophengebieten innerhalb eines Tages liefern, die dann verwendet werden, um Hilfskräften Informationen zu liefern, welche Gebiete in welchem Ausmaß betroffen sind.

Für die Arbeit des DLR ist die internationale Zusammenarbeit unerlässlich: „Man kann nicht alles alleine schaffen“, sagt Brühns. Deshalb arbeite man auf internationaler Ebene zusammen, um die Entwicklung und den Bau der Satelliten effizient zu verteilen. „Und man kann ehrlich sagen: das klappt sehr gut.“ Jiménez sieht auch die wachsende Bedeutung das Raumfahrtprogrammes der Europäischen Union: „Anfangs gab es ein verhältnismäßig kleines Budget, doch an den Projekten Galileo und Copernicus sieht man, dass die EU immer mehr an Bedeutung gewinnt.“

Ebenfalls am Standort Bonn sitzt der Projektträger. Die Einrichtung bietet Projektförderung, Analysen, Evaluationen und Strategische Beratung in den Bereichen Forschung, Bildung und Innovation an. „Wir arbeiten interdisziplinär zusammen und können so die vielfältigen Projekte betreuen“, erklärt ein Mitarbeiter den vielen Besuchern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort