Kommentar zu Hamsterkäufen in Corona-Zeiten Schon wieder Toilettenkrise

Meinung | Bonn · GA-Redakteur Nicolas Ottersbach hat darüber nachgedacht, was er braucht, um zehn Tage zu überleben. Eine Packung Toilettenpapier ist es jedenfalls nicht.

 Vielerorts in Deutschland beginnen jetzt wieder Hamsterkäufe.

Vielerorts in Deutschland beginnen jetzt wieder Hamsterkäufe.

Foto: dpa/Jens Kalaene

Wenn Hamster Vorräte für den Winter anlegen, dann richtig. Die Tierchen können zwei bis drei, in Ausnahmefällen sogar bis zu 15 Kilogramm Futter zusammentragen. Geht man alleine danach, ist die Bezeichnung von Hamsterkäufern absolut gerechtfertigt. Während sich die Nagetiere für mehrere Monate in ihrem Bau eindecken, empfiehlt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), lediglich zehn Tage ohne Einkaufen überstehen zu müssen: „Die Lösung liegt in Ihrer Verantwortung.“ Wieviel Sicherheit dieser Hinweis doch ausstrahlt. Falls die atomare Wolke aus Tihange rüberweht, Sturmtief Ludwig alle Stromleitungen kappt oder ein Vulkanausbruch den Rodderberg pulverisiert, dauert es nur zehn Tage, bis der erste Katastrophenhelfer eintrifft. Was dazwischen passiert, bist du selbst schuld, hättest ja besser vorsorgen können.