Neues Gremium Schüler aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis schließen sich zusammen

Bonn · Die Schülervertretungen des Rhein-Sieg-Kreises und der Stadt Bonn haben sich zusammengeschlossen. Das neue Gremium vertritt rund 90.000 Schüler. Was die Vertretung vor hat und was die Schüler derzeit bewegt, berichtet Laura Körner vom Vorstand.

 Laura Körner gehört zum Vorstand der Bezirksschülervertretung Bonn Rhein-Sieg.

Laura Körner gehört zum Vorstand der Bezirksschülervertretung Bonn Rhein-Sieg.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Schülervertretungen des Rhein-Sieg-Kreises und der Stadt Bonn haben sich zusammengeschlossen. Ab jetzt organisieren sich die Schüler in der Bezirksschülervertretung Bonn Rhein-Sieg. Das Gremium vertritt nun 92.036 Schüler aus allen weiterführenden Schulen und gibt ihnen eine Stimme, zum Beispiel in der Landesschülervertretung.

„Bei dem Zusammenschluss ging es vor allem darum, dass wir dann mehr Schüler vertreten“, sagt Laura Körner am Telefon. Sie gehört zum neue Vorstand, der bei der ersten gemeinsamen Konferenz der Vertretungen gewählt wurde. Zum Bezirkssprecher ernannten die Schüler Finn Grote – Körner und Paula Krüger sind seine Stellvertreterinnen.

Der Zusammenschluss habe auch Sinn gemacht, weil Bonn in der Mitte des Rhein-Sieg-Kreises liege. Viele Schüler würden in Bonn wohnen und Schulen im Kreis besuchen. So sei es leichter mit gemeinsamer Stimme für all diese Schüler zu sprechen. Dabei geht es auch um die Beteiligung an Initiativen wie „Kein Abschluss ohne Anschluss“.

Das Land NRW hat sich hierbei das Ziel gesetzt, den Übergang von der Schule in Ausbildung und Studium zu erleichtern. Das landesweite Übergangssystem soll sicherstellen, dass Jugendliche bei der beruflichen Orientierung, bei der Berufswahl und beim Eintritt in die Ausbildung oder das Studium Unterstützung erhalten. Sie sollen nach der Schule möglichst schnell eine Anschlussperspektive bekommen.

Die neue Schülervertretung soll laut Körner auch die Verbindung zur Politik stärken, sodass sich die Schüler mit ihren Ideen stärker einbringen und Projekte auf den Weg bringen können. Die 17-Jährige könnte sich vorstellen, zum Beispiel häufiger Politiker zu Diskussionsveranstaltungen einzuladen.

Was bewegt die Schülerschaft derzeit? „Umwelt, Corona und Gendern“, sagt Körner. Was die Schüler besonders aufbringe sei, dass sich die Corona-Regelungen ständig ändern. „Die Umstellungen von Präsenz- auf Distanzunterricht zum Beispiel verschwendet Unterrichtszeit“, sagt Körner. In diesem Zusammenhang sei auch die Digitalisierung an den Schulen ein Thema. In vielen Schulen gebe es kein oder nur schlechtes W-LAN. Auch sei die Ausstattung mit Smartboards (digitalen Tafeln) oft schlecht.

Durch die Corona-Pandemie hätten sich in den letzten Monaten etwas bewegt, was die Digitalisierung angeht. „Aber das man jetzt erst damit anfängt, ist lächerlich“, sagt Körner. In den Schulen würden auch Computerräume fehlen. Am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium, wo sie zur Schule geht, gebe es zwei Räume für 1000 Schüler.

Auch am Schulgebäude müsse einiges getan werden. Zum Beispiel gebe es oft nur einfachverglaste Fenster. Energetische Sanierung sei aber auch an vielen anderen Schulen dringend nötig. Auch andere Umweltaspekte müssten an den Schulen verbessert werden.

Geschlechtergerechte Sprache sei ebenfalls etwas, was die Schüler bewegt. „Das ist seit drei, vier Jahren verstärkt ein Thema“, sagt Körner. Viele Schüler*innen würden sich dadurch diskriminiert fühlen, dass in alten Schulbüchern durchgehend die männliche Form verwendet wird. Es gebe aber ebenso viele kritische Stimmen bei diesem Thema.

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