Gesamtschule Bonns Fünfte Schüler entwerfen einen Skaterpark

KESSENICH · Wie kann man die Freiräume in Bonn verschönern? Dieser Frage waren Schüler der inklusiven Gesamtschule Bonns Fünfte nachgegangen.

 Die Gesamtschüler der Klasse B6 freuen sich über ihren neunten Platz beim bundesweiten Wettbewerb.

Die Gesamtschüler der Klasse B6 freuen sich über ihren neunten Platz beim bundesweiten Wettbewerb.

Foto: Stefan Knopp

Nicht aus lauter Spaß gingen die Kinder der Frage nach, sondern bei der Heimatkunde-Aktion des Bundesamtes für Bildung und Forschung (BMBF). Von dort kam jetzt Post: Die Kinder haben den neunten Platz gewonnen, der immerhin mit 300 Euro dotiert ist.

Schulleiterin Ursula Dreeser ist beeindruckt: „Es ist toll, dass die sich so engagiert damit auseinander gesetzt haben.“ Die Teilnehmer der jahrgangsübergreifenden Klasse B 6, in der Siebt- und Achtklässler sitzen, hatten dafür die Stadt durchforstet und sich vier Stellen ausgesucht: Neben dem eigenen Schulhof war das ein Bereich am Endenicher Sportplatz, der Klufterplatz in Friesdorf und ein ehemaliger Sportplatz auf dem Venusberg, der jetzt als Hundewiese verwendet wird. Sie bildeten Interessengruppen und wurden kreativ.

„Wir haben im Unterricht Plakate erstellt und Präsentationen am Computer“, erzählte Nils (12). In Endenich planten sie einen Skaterpark, „mit Halfpipe, kleinen Rampen, Tischen und Bänken“, sagte Lorenz (12). „Da kann sich jeder aufhalten, der möchte.“ Um die Geräte anzuschaffen und die Anlage in Ordnung zu halten, würden sie Firmenwerbung anbringen. Einige Unternehmen haben die Schüler auch schon angesprochen.

„Der Klufterplatz ist ziemlich leer“, meinte Martin (12). „Wir würden dort Bäume pflanzen und mehr Sitzmöglichkeiten aufstellen.“ Risse im Boden müssten ausgebessert werden. Außerdem würde man versuchen, den Brunnen ans Laufen zu bringen, „der sonst überflüssig ist“.

Die Hundewiese auf dem Venusberg würden die Schüler einzäunen. „Wir haben dafür bereits Sponsoren angesprochen und uns mit dem Besitzer getroffen“, so Justin (13). Gerne hätten sie zur Abrundung auch eine Grillhütte geplant, aber das hätte der Besitzer abgelehnt.

Auf dem Schulhof sind die Gestaltungsmöglichkeiten derzeit begrenzt, solange die Container da stehen und nebenan eine Baustelle ist. „Wir würden ihn ein bisschen schöner gestalten und neue Lampen anbringen“, sagte Constantin (15). Evelyn (12) ergänzte: Wir brauchen neue Mülltonnen, weil die alten kaputt sind, und die Büsche müssten geschnitten werden.“

Für all das hatten sie Konzepte erstellt, die die Jury der „Heimatkunde-Aktion im Wissenschaftsjahr 2015 – Zukunftsstadt“ des BMBF überzeugte, besonders die durchgeplante Skateranlage. „Die Idee der Gruppe aus Bonn hat uns alle sofort begeistert“ , erklärte Jurymitglied und Kika-Moderator Felix Seibert-Daiker. „Die Schülergruppe hat das Projekt mit so viel Herzblut entwickelt.“ Sie setzte sich gegen mehr als 630 Mitbewerber durch. Die 300 Euro wollen sie für eine gemeinsame Aktion ausgeben, auf der Liste standen Kino, Zoobesuch, Boulen, Klettern, Schlittschuhfahren und dergleichen mehr.

Mit ihren Projekten wollen sie auf jeden Fall weitermachen. Man wolle wegen der Nutzung erst mal die Grundstückseigentümer oder die Stadt fragen, sagte Malick (13). Bei der Skateranlage sei das schwer, meinte Joshua (14). „Die Rampen sind schon teuer. Wir bräuchten Sponsoren.“

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