Nachhaltigkeit in Bonn Schüler weisen auf Nöte von Bäumen hin

Bonn · Mit Plakaten machen Klassen des Collegium Josephinum auf den Klimawandel aufmerksam. Das Cojobo befasst sich seit Langem mit Umwelt im Unterricht.

 Schüler des Cojobo haben Plakate gebastelt. Sie sind auf der Kölnstraße zu sehen und weisen auf die Trockenheit hin.

Schüler des Cojobo haben Plakate gebastelt. Sie sind auf der Kölnstraße zu sehen und weisen auf die Trockenheit hin.

Foto: Sebastian Flick

Die Bäume entlang der Kölnstraße haben sichtlich stark unter den großen Trockenperioden der vergangenen Jahre gelitten. Auf diese prekäre Situation möchten die Siebtklässler des Collegium Josephinum mit ihrer Plakataktion aufmerksam machen. „Sorgen Sie bitte für uns“ oder „Sie brauchen uns, wir brauchen sie“ steht auf den von den Schülern selbstgestalteten Schildern geschrieben.

Insgesamt 20 Plakate mit unterschiedlichen Slogans befestigen die Schüler in diesen Tagen an den von Dürre geplagten Bäumen. Mit Genehmigung der Stadt Bonn dürfen die Schilder eine Woche hängen bleiben und sollen Passanten für die Folgen des Klimawandels sensibilisieren.

Bereits Anfang Oktober hatten sich die Jahrgangsstufen 5 bis 9 des Collegium Josephinum während eines Aktionstages intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz auseinandergesetzt und zu verschiedenen Themen wie Artenschutz und Artenvielfalt, Entstehung und Vermeidung von Müll oder CO2-Fußabdruck und Klimawandel Projekte erarbeitet.

Mit letztgenanntem Thema haben sich die Siebtklässler intensiv auseinandergesetzt und dabei die Bäume auf und vor dem Schulgelände in den Fokus gerückt. Für die Bäume im angrenzenden Klostergarten haben sie Gießpatenschaften übernommen, für die regelmäßige Bewässerung der Bäume entlang der Kölnstraße werden noch Paten gesucht.

Die Sensibilisierung der Schüler für Umweltthemen spielt hier schon seit langer Zeit eine große Rolle: „Wir hatten schon immer eine Umwelt-AG. Und auch beim Hofdienst wird den Schülern schnell bewusst, wie viel Müll sie selbst tatsächlich produzieren. Das Schärfen dieses Bewusstseins ist das Entscheidende“, sagt Matthias Schöndube, stellvertretender Schulleiter am Collegium Josephinum. Froh ist er über das Engagement zahlreicher junger Lehrer, die in jüngster Zeit noch einmal neuen Schwung in die Umweltbildung gebracht haben. Mehr als ein halbes Dutzend Lehrer habe sich zum Arbeitskreis „Nachhaltige Schule 2030“ zusammengeschlossen.

Seit dem 1. September nimmt das Collegium Josephinum an dem durch die Europäische Union geförderten Erasmus+-Projekt teil, um „Nachhaltige Schule 2030“ zu werden. Auf dem Weg dorthin werden die Lehrer verschiedene Fortbildungen besuchen. Dazu zählen auch Reisen zu Schulen ins Ausland, um vor Ort zu erfahren, wie andere Schulen nachhaltig arbeiten.

Derweil konnten unter Leitung des „AK Nachhaltige Schule 2030“ schon einige andere Projekte erfolgreich umgesetzt werden, wie zum Beispiel die Sensibilisierung für den Verzicht von Plastikflaschen. „Wir versuchen, durch viele kleine Projekte ein großes Ganzes zu schaffen“, sagt Franziska Raabe, Lehrerin am Collegium Josephinum und Initiatorin des AK Nachhaltige Schule 2030. Auch Kooperationen zwischen Realschule und Gymnasium stehen dabei auf dem Programm. Die Realschule ist mit dem Bau eines „Insektenhotels“ aktiv gewesen. Zudem bauen die Schüler derzeit hundert Nistkästen, die sowohl auf dem Schulgrundstück, als auch im gesamten Stadtteil verteilt werden.

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