Schulbeginn in Bonn am Montag Stadt testet Grundschüler auf Coronavirus

Bonn · Am Montag kehren die Schüler in die Schulen zurück. Stichproben in Zusammenarbeit mit der Bonner Uniklinik sind in allen Stadtbezirken geplant. Hygieniker Martin Exner erklärt vor Schulbeginn, wie das richtige Tragen von Masken das Ansteckungsrisiko reduzieren kann.

 Die Grundschulen öffnen an diesem Montag, 22. Februar, wieder für alle Schüler. Auch für ältere Schüler beginnt wieder der Präsenzunterricht. Neben Freude sorgten sich auch viele Schüler, Eltern und Lehrer, sagte Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner am Freitag.

Die Grundschulen öffnen an diesem Montag, 22. Februar, wieder für alle Schüler. Auch für ältere Schüler beginnt wieder der Präsenzunterricht. Neben Freude sorgten sich auch viele Schüler, Eltern und Lehrer, sagte Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner am Freitag.

Foto: dpa/Guido Kirchner

Die Stadt wird mit Schulbeginn an diesem Montag aus eigener Initiative freiwillige Corona-Tests bei Schülern und Lehrern in städtischen Grund- und Förderschulen durchführen. Die Stichproben sollen in Kooperation mit dem Bonner Universitätsklinikum (UKB) in der kommenden Woche zunächst an einer Grundschule pro Stadtbezirk und an einer Förderschule im Stadtgebiet erfolgen. Eine Gesamtstrategie zur Fortsetzung der Versuchsreihe will die Verwaltung bald näher erläutern. „Ich bin optimistisch, dass wir Ende nächster Woche mehr dazu sagen können“, sagte Stadtsprecherin Monika Hörig.

Wie Oberbürgermeisterin Katja Dörner und Martin Exner, langjähriger Direktor des Bonner Hygieneinstituts am UKB, bei einer digitalen Pressekonferenz am Freitag sagten, gehe es darum, mehr Erkenntnisse zu gewinnen, in welcher Weise Infektionen mit Coronaviren an Schulen stattfänden. Bisher, betonte Exner, gebe es aus wissenschaftlicher Sicht keine Belege, „dass Kinder zu den Treibern der Pandemie gehören“.

Vor der breiteren Öffnung der Grund- und weiterführenden Schulen am Montag sagte Dörner: „Für viele Schüler, Eltern und Lehrbeauftragte ist das ein Grund zur Freude, aber auch mit Sorgen verbunden.“ Neben dem tageweisen Wechselunterricht an den Grundschulen nehmen auch die Schüler der Abschlussklassen wieder am Unterricht unter Hygieneauflagen teil. Es stehe die Frage im Raum, so Dörner, ob in den Schulen ausreichend Infektionsschutz gewährleistet sei. Sie betonte noch einmal die Bedeutung der sogenannten AHA-Regeln und sprach das Thema Lüftung an. Bis auf vier Räume im Friedrich-List-Berufskolleg, die mittlerweile mit Lüftungsanlagen ausgestattet seien, hätten sämtliche Bonner Schulräume Fenster.

Exner sagte, dass das regelmäßige Stoßlüften nach wissenschaftlichen Erkenntnissen und Einschätzung des Umweltbundesamts am besten wirke, um die Anreicherung von virenbelasteten Aerosolen im Klassenraum zu vermeiden. „Die Fensterlüftung bleibt die prioritäre Maßnahme vor dem Einsatz mobiler Luftreinigungsgeräte. Die Außenluft ist virenfrei“, sagte Exner. Sie sorge überdies für eine niedrige Konzentration an Kohlenstoffdioxid. Exner: „Die Schüler sollen ja auch wach bleiben.“

Der Hygieniker, der die Stadt seit Beginn der Pandemie berät, erklärte ebenfalls die hohe Bedeutung des richtigen Tragens einer Maske: „Die medizinischen Masken müssen richtig um Mund und Nase sitzen.“ Das erhöhe die Effizienz auf 90 Prozent. Dadurch werde ein Schutz vor einer Ansteckung erreicht, der vergleichbar mit einer Impfung sei.

Zu einer möglichen dritten Infektionswelle durch Coronavirus-Mutanten und auf die Frage, inwiefern die Schulöffnungen mit dieser Gefahr zu vereinbaren seien, sagte Schuldezernentin Carolin Krause: „Wir machen uns als Stadt dazu natürlich unsere Gedanken.“ Die Vergangenheit habe aber gezeigt, dass die künftige Strategie der Stadt von den Vorgaben des Landes abhänge. Dörner hatte bereits mehrfach gesagt, dass sie sich mehr Handlungsautonomie für die Kommunen wünsche. Die Stichprobentests an den Schulen dienten nun dazu, „mehr Sicherheit zu gewinnen“.

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