Tankstellen in Bonn Schutz vor Betrug bei Kartenzahlungen

BONN · "Kartenzahlung wird nur noch in Verbindung mit einem gültigen Personalausweis akzeptiert" - darauf weist ein Schild in der Aral-Tankstelle an der Oppelner Straße in Tannenbusch hin. In den vergangenen Monaten haben die Pächter schlechte Erfahrung beim Zahlen mit EC- und Kreditkarten gemacht.

 In der Aral-Tankstelle in Tannenbusch kontrolliert Dieter Hartrumpf die Unterschrift auf einer Kreditkarte.

In der Aral-Tankstelle in Tannenbusch kontrolliert Dieter Hartrumpf die Unterschrift auf einer Kreditkarte.

Foto: Nicolas Ottersbach

Im September wurden die Abbuchungen acht Mal zurückgewiesen. "Das ist dann mit jeder Menge Papierkram verbunden", sagt Seniorchef Dieter Hartrumpf.

Auf den Kosten bleiben die Betreiber nicht sitzen. Ist die Karte gestohlen, übernimmt die Bank den Schaden beim Kunden. Ist das Konto nicht gedeckt, folgt eine Mahnung. "Aber weil uns das viel Zeit kostet, haben wir uns nun für die Kontrolle mit dem Personalausweis entschieden", erklärt Hartrumpf. Das Problem tritt nämlich nur auf, wenn die Bezahlung per Unterschrift und nicht mit einer PIN bestätigt werden muss. Die Unterschrift auf der Karte zu kopieren sei leicht. Der Personalausweis gebe wegen seines Fotos und der Informationen zur Person Sicherheit. Das funktioniert: Die abgewiesenen Abbuchungen sind bis November auf null zurückgegangen. "Und die Kunden, die wir kennen, werden auch nicht kontrolliert. Bei allen anderen ist das Verständnis da", sagt Hartrumpf. Wie lange das noch so gehandhabt werden soll, ist unklar.

Bei einigen Shell-Tankstellen gibt es sogar eine Dienstanweisung, die sich mit solchen Fällen beschäftigt. "Wenn uns jemand suspekt vorkommt, sollen wir genauer hinschauen", erzählt ein Mitarbeiter. Meist sei es dieselbe Masche. "Die wollen dann mehrere Stangen Zigaretten kaufen, Unmengen Sprit tanken oder verlangen für mehrere hundert Euro Prepaid-Karten für das Handy." Mit der Zeit entwickele man dafür ein Gespür, selbst wenn die Mengen nicht so auffällig seien. Diese Art des Betrugs passiere aber nur selten. Bei den meisten Karten müsse ohnehin die PIN eingegeben werden, 90 Prozent seien Stammkunden. Von einem anderen Betrug berichtet ein Mitarbeiter der Jet-Tankstelle nahe dem Verteilerkreis. "Es kommt öfter vor, dass jemand mit gestohlenen Kennzeichen tankt und davonfährt." Das sind auch die Fälle, die die Polizei statistisch erfasst und bei denen sie gegebenenfalls Fahndungsfotos veröffentlicht.

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