Neue Corona-Maßnahmen Bonner Bäder bleiben für Schwimmunterricht geöffnet

Bonn · Einen Monat hatte das improvisierte Konzept der Verwaltung Bestand. Mit den jüngsten Corona-Beschlüssen müssen vom kommenden Montag an auch die Schwimmbäder schließen. Die Schließung der Bäder trifft Kinder und Vereine besonders hart.

 Am kommenden Montag müssen alle Schwimmbäder wieder schließen.

Am kommenden Montag müssen alle Schwimmbäder wieder schließen.

Foto: Nicolas Ottersbach

Nach nur einem Monat ist erst einmal wieder Schluss: Denn mit den jüngsten Corona-Beschlüssen müssen vom kommenden Montag an auch die Schwimmbäder schließen . Die Zeile "Bäder bieten spritziges Freizeitvergnügen", mit der die Stadtverwaltung im September eine Pressemitteilung zur Hallenbadsaison mit Hygienekonzept überschrieben hatte - sie ist nun zumindest bis Ende November erst einmal hinfällig. Die Bäder bleiben für den Schwimmunterricht jedoch weiterhin geöffnet.

Drastischer ausgedrückt: Wer jetzt nicht schwimmen kann, wird es in diesem Jahr womöglich auch nicht mehr lernen.Dabei schien die Stadt mit ihrer Notlösung auf einem guten Weg zu sein. Wie berichtet, wechselten sich Hardtberg- und Frankenbad, Beueler Bütt und Friesdorfer Bad dienstags bis donnerstags tageweise ab, am Wochenende waren alle vier Bäder geöffnet. Ebenso bestand montags bis freitags zwischen 6.30 und 8 Uhr in allen Bädern Gelegenheit zum Frühschwimmen.

In den Herbstferien waren vier Bäder geöffnet

Während der Herbstferien hatte die Verwaltung die Öffnungszeiten in den vier Bädern zudem auf den gesamten Vormittag ausgedehnt, der während der ersten Oktoberhälfte blockiert gewesen war, was einige Bürger wiederum zu Kritik veranlasst hatte.Dass auf Grundlage der jeweiligen Wasserfläche für jedes Bad eine bestimmte Besuchergrenze galt, führte offenbar nicht zu den langen Warteschlangen und Beschwerden, mit denen kritische Beobachter im Vorfeld gerechnet hatten. Im Frankenbad etwa, dass mittwochs geöffnet hatte und in dessen Schwimmhalle maximal 108 Badegäste gleichzeitig zugelassen waren, blieb es während der vergangenen Wochen weitgehend ruhig.

Vereine müssen kurzfristig neue Lösungen finden

In der vergangenen Woche beispielsweise hielten waren gegen 19.30 Uhr knapp 70 Personen im gesamten Frankenbad zu zählen. Warteschlangen an der Kasse waren nicht zu beobachten, Besucher äußerten sich zufrieden mit der Verfahrensweise. Eine vorherige Buchung über das Internet, wie sie die Stadt während der Freibadsaison verlangt hatte, gab es zuletzt nicht mehr; jedoch mussten sich alle Besucher am Eingang registrieren lassen.Durchaus zufrieden mit der Lösung hatte sich nach den ersten Wochen auch der Stadtsportbund (SSB) als Vertreter der Vereine gezeigt. Hinsichtlich der Aufteilung der Schwimmzeiten habe "in den allermeisten Fällen eine verträgliche Lösung gefunden werden können", konstatierte SSB-Vorsitzende Ute Pilger vor einigen Tagen gegenüber dem General-Anzeiger. So sei der Belegungsplan gemeinsam mit der Verwaltung erarbeitet worden, auch hätten die Vereine zusätzliche Nutzungszeiten erhalten, um gerade begonnene Schwimmkurse fortführen zu können.

Ute Pilger: "Natürlich ist die aktuelle Situation auch für die Vereine sehr schwierig und teilweise müssen kurzfristig neue Lösungen gefunden werden." Doch sei es durch die " sehr gute Zusammenarbeit zwischen dem SSB, den Vereinen und der Sportverwaltung gelungen, den Bonnern schon nach den Sommerferien ein Schwimmangebot anbieten zu können. Die neuerliche Zwangspause wirft das Improvisationstalent nun wieder schmerzhaft zurück, da ist sich auch Ute Pilger sicher: „Wenn Hallenbäder geschlossen bleiben müssen, wird es kaum möglich sein Alternativen für die Vereine zu finden. Dies würde auch bedeuteten das die Wartelisten für Schwimmkurse immer länger werden und die Zahl der Nichtschwimmer weiter wachsen wird“, so die SSB-Vorsitzende.

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