Schwimmbäder in Bonn Wassertemperatur wird trotz hoher Energiekosten nicht gesenkt

Bonn · Steigende Energiepreise zwingen an vielen Orten zum Sparen. Die Stadt Bonn geht in ihren Schwimmbädern einen Mittelweg und unterscheidet nach Nutzergruppen.

 Die Wassertemperatur im Sportbecken des Frankenbads beträgt 26 Grad. Und das bleibt auch so.

Die Wassertemperatur im Sportbecken des Frankenbads beträgt 26 Grad. Und das bleibt auch so.

Foto: Meike Böschemeyer

Angesichts der derzeit hohen Energiekosten haben erste Kommunen bereits beschlossen, in ihren Schwimmbädern gegenzusteuern. In Dresden beispielsweise wird die Temperatur von Wasser und Luft um ein Grad Celsius gesenkt. Die Stadt Düsseldorf prüft derzeit eine Reihe von Maßnahmen, um die Kosten zu senken, darunter auch kälteres Wasser in Bädern. Bonn hat die Temperatur der verschiedenen Becken ohnehin an die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer angepasst – mit einem Temperaturunterschied von bis zu sieben Grad Celsius.

„Es gibt keine Vorschriften für eine Mindestwassertemperatur in den Schwimmbädern. Dennoch haben wir uns als Badbetreiber Gedanken gemacht, einen verträglichen Mittelweg zwischen Kundenzufriedenheit und Energieeinsparung zu finden“, erklärt Isabel Klotz vom Presseamt auf Anfrage. So gebe es schon längst unterschiedliche Wassertemperaturen in den verschiedenen Becken.

In den Bonner Freibädern, die derzeit noch geschlossen sind, garantiert die Stadt 21 Grad Wassertemperatur. In den Schwimmhallen sind es 26 Grad in den Becken, in denen sich die Badegäste schnell und sportlich bewegen.

Wärmer ist es in den Becken, die auch von Kindern genutzt werden, die erst schwimmen lernen oder die noch nicht so sportlich unterwegs sind, dass ihnen warm wird. Für die Mehrzweckbecken gilt deshalb eine Temperatur von 28 Grad, und in den Lehrschwimmbecken sind es 30 Grad.

„Wir wollen vermeiden, dass es hier zu ungemütlichen Situationen kommt. Darüber hinaus sollten Raum- und Wassertemperatur nicht zu weit auseinanderliegen“, so Klotz. Das heißt, wenn die Wassertemperatur gesenkt wird, dann müsste auch die Raumtemperatur reduziert werden. „Insgesamt würde das dazu führen, dass insbesondere Kinder beim Aufenthalt im Schwimmbad frieren. Als kundenorientierter Badbetreiber haben wir uns deshalb für den dargestellten Mittelweg entschieden“, sagt die Mitarbeiterin des Presseamts.

Sie weist darauf hin, dass die Duschen in den Bonner Bädern bereits mit Kurzzeitdrückern versehen sind. So kann jeder Badegast dazu beitragen, Wasser und Energie zu sparen.

Vorbereitungen für Freibadsaison

Wann die einzelnen Freibäder wieder öffnen, steht noch nicht fest. „Die Abstimmung zur Terminierung der Freibadsaison läuft aktuell im Sport- und Bäderamt. Weitere Infos dazu werden in absehbarer Zeit von der Stadt kommuniziert“, teilte das Presseamt am Mittwoch mit. Die Vorbereitungen laufen bereits. Ab 9. Mai wird die Traglufthalle im Freibad Friesdorf abgebaut.

Die Stadt sucht zurzeit noch nach Aushilfskräften, die die Teams in den Bonner Freibädern bei der Aufsicht am Beckenrand sowie bei Reinigungs- und Desinfektionsarbeiten unterstützen. Wer Interesse hat, kann den erforderlichen DLRG-Rettungsschein in Silber bei der Stadt in einem Schnellkurs Ende April machen oder ihn nach Terminabsprache auffrischen. Der Rettungsschein darf beim Einsatz nicht älter als zwei Jahre sein. Außerdem muss ein Erste-Hilfe-Kurs (neun Unterrichtseinheiten, nicht älter als zwei Jahre) nachgewiesen werden. Der Einsatz in den Freibädern findet im Schichtdienst und an Wochenenden statt.

Nähere Infos gibt es bei Patrick Strassberger unter ☎ 02 28/77 32 34, Bewerbungen gehen per E-Mail an rettungsschwimmer@bonn.de.

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